Einsatzort: Domeierstrasse, Hameln
Einsatzart: Brandeinsatz
Nach 2 Uhr am 25. April 2014 gingen bei der Kooperativen Leitstelle Weserbergland mehrere Anrufe wegen einer starken Rauchentwicklung im Bereich der Domeierstrasse in Hameln ein. Daraufhin wurde der Löschzug der Hauptberuflichen Wachbereitschaft der Feuerwehr Hameln alarmiert. Noch auf dessen Anfahrt hatte ein kurz zuvor an der Einsatzstelle eingetroffener Streifenwagen der Polizei die genaue Einsatzstelle entdeckt, es brannte im städtischen Kindergarten an der Domeierstrasse. Umgehend wurde die Alarmstufe auf "Feuer 2" erhöht. Somit wurde die Alarmschleife 2 (Züge 3 & 4) der Ortsfeuerwehr Hameln, das Einsatzteam AB-Einsatzleitung und die Besatzung des ELF der Ortsfeuerwehr Afferde alarmiert.
Bei Eintreffen der ersten Einsatzkräfte brannte es im der Domeierstrasse zugewannten Bereich des eingeschössigen Gebäudes. Hier schlugen Flammen aus aus zwei Fenster und aus dem gesamten Dach stieg Rauch auf. Da sich zu dieser Zeit niemand im Gebäude aufhielt, konnten sich die Einsatzkräfte auf die Brandbekämpfung konzentrieren. Nachdem gewaltsam ein Zugang zum Gebäude geschaffen wurde, konnten zwei Trupps unter Atemschutz eingesetzt werden. Der Brand war auf den westlichen Gebäudeteil begrenzt, dort brannten ein Büro und ein Aufenthaltsraum. Eine angrenzende Küche war bereits in thermischer Mitleidenschaft gezogen und das ganze Gebäude, aufgrund offen stehender Türen, komplett stark verraucht. Der Brand konnte schnell unter Kontrolle gebracht werden, so das das eigentliche Schadenfeuer zügig gelöscht war. Jedoch musste der Deckenbereich der betroffenen Räume von innen geöffnet werden um versteckte Glutnester zu finden. Teilweise waren die Decken in den Räumen bereits durchgebrannt und die Dachkonstruktion angegriffen.
Von der gegenüberliegende Gebäudeseite ging ein Trupp unter Atemschutz mit einem C-Rohr vor um das Gebäude im Erdgeschoss abzusuchen, jedoch blieb die Suche nach Personen und weiteren Brandherden ohne Ergebnis. Zeitgleich wurde im Dach, rückwärtig zu den Brandräumen gelegen, begonnen eine Öffnung zu schaffen. Hierzu wurde ein Atemschutztrupp eingesetzt, der gezielt auf einer Fläche von 2 m² Dachsteine entfernte. Hier wurden keine Glutnester gefunden, jedoch so eine Abluftöffnug geschaffen. Gleiches verfolgte man über den Brandräumen, dort wurde die Dachfläche großflächiger geöffnet. Hier wurden zwei Brandnester abgelöscht. Die Brandräume selbst wurden teilweise vom Brandgut befreit und gezielt abgelöscht. Der gesamte Dachbereich wurde zusätzlich von einem Trupp unter Atemschutz, mit Zugang durch eine Dachluke, ergebnislos kontrolliert, hier konnte nur eine starke Verrauchung festgestellt werden. Durch den Einsatz von Überdruckbelüftungsgeräten und den Öffnungen im Dach ging die Verrauchung zügig zurück.
Da die Einsatzdauer nicht abzusehen war, wurde bereits um 2.50 Uhr die Alarmschleife 1 (Züge 1 & 2) und der Abrollbehälter-Atemschutz/Strahlenschutz zur Einsatzstelle nachalarmiert. Zusätzlich wurde eine Rundfunkdurchsage veranlasst, um im näheren Umfeld wohnende Bürger aufzufordern, Fenster geschlossen zu halten um das Eindringen von Rauch zu vermeiden. Gegen 4.00 Uhr wurde Verpflegung mit heißen und kalten Getränken für die Einsatzkräfte durch die Versorgungsgruppe der Feuerwehr Hameln sichergestellt.
Um 4.00 Uhr verließen die Kräfte der HWB die Einsatzstelle und stellten den Grundschutz auf der Feuer- und Rettungswache an der Ruthenstrasse wieder sicher.
Die Räum- und Nachlöscharbeiten im Gebäude zogen sich hin, so dass um 5.00 Uhr die Ortsfeuerwehr Unsen zur Unterstützung der erschöpften Einsatzkräfte aus Hameln hinzugezogen wurde. Gegen 5.30 Uhr verließen die ersten Einsatzkräfte der Ortsfeuerwehr Hameln die Einsatzstelle. Die verbliedenen Hamelner Feuerwehrleute und die Unsener Kameraden räumten nun gemeinsam das verbliebene Brandgut aus den Brandräumen und deckten das Dach im Brandbereich ab um die teilweise einsturzgefährdete Dachkonstruktion zu entlasten. Um 6.50 Uhr übernahm der Ortsbrandmeister Hameln die Einsatzleitung und führte die eingeleiteten Maßnahmen weiter. Nach der Eigentumssicherung konnte der Einsatz um ca. 9.30 Uhr beendet werden.
Die Domeierstrasse war für die gesamte Einsatzdauer zwischen Fischbecker Strasse und Invalidenstrasse gesperrt. Die Fischbecker Strasse war bis ca. 5.30 Uhr teilweise gesperrt. Der Kiindergarten bleibt bis auf weiteres nicht nutzbar, da sich im gesamten Gebäude Ruß niedergeschlagen hatte.
Zur Brandursache und zur Schadenhöhe liegen derzeit noch keine Erkenntnisse vor. Die Polizei hat den Einsatzort beschlagnahmt und die Ermittlungen eingeleitet.
Eingesetzte Fahrzeuge:
- KdoW AL
- H-TLF 16/25
- DLA(K) 23/12
- RTW 2
- KdoW BvD
- TLF 16/25
- LF 16 P
- LF 20/16
- LF 10/6 2
- DLK 23/12
- RW 2
- GW-Logistik
- MZF
- MTW 1
- WLF 2
- AB-A/S
- ELF (OrtsFw Afferde / LK Hameln-Pyrmont)
- TSF (OrtsFw Unsen)
- MTW (OrtsFw Unsen)
- PKW KreisBM
- PKW StadtBM
- Notdienst Stadt Hameln
- Polizei
Einsatzleiter: Abteilungsleiter 27 - BrOAR A. Zerbe / später Ortsbrandmeister HBM E. Burose