Freiwillige Feuerwehr Hameln

Schwerverletzte Person bei PKW-Brand - Kurioser Einsatz !

Feuerzeuggase entzündeten sich - Passanten retten Mann aus brennendem Auto
Datum und Uhrzeit: 19.07.2006 ab 11.10 Uhr

Einsatzort: Lerchenanger

Einsatzart: PKW-Brand mit Personenschaden

Bericht:   Aus bislang unbekannter Ursache geriet ein Personenkraftwagen (PKW) am Lerchenanger im Innenraum in Brand. Dem Fahrer gelang es offensichtlich nicht mehr, sich alleine aus dem brennenden Fahrzeug zu retten.
Passanten retteten ihn aus dem PKW, setzten ihn in einen Privatwagen und fuhren ohne Notrufabgabe in Richtung Krankenhaus.

Kurze Zeit später wurde der Nachrichtenzentrale (NZ/RLS) der Feuerwehr Hameln ein "PKW-Brand" ohne Nennung einer verletzten Person gemeldet. Der brennende Wagen "sei gerade führerlos gegen eine Hauswand gefahren".
Die NZ/RLS entsandte sofort den Löschzug der Wachbereitschaft zum Einsatzort, der verhindern konnte, daß das Feuer auf das Gebäude übergiff.

Gleichzeitig wurde ein Rettungswagen (RTW), der auf der Rückfahrt zur Wache war, von wild gestikulierenden Autofahrern auf der Kreuzung Morgensternstrasse/Basbergstrasse angehalten und der verdutzten Besatzung mitgeteilt, "daß man einen verbrannten Mann im Auto habe..."
Der schwerverletzte Mann wurde von der RTW-Besatzung sofort übernommen, versorgt und ins Kreiskrankenhaus an der Weser verbracht.
Dort kümmerte sich ein Team aus Ärzten, Schwestern und Pflegern um den 23-Jährigen. Das Krankenhaus forderte "Christoph Niedersachsen" an. Mit dem Intensivtransport-Helikopter aus Langenhagen wurde der Hamelner zur Spezialklinik geflogen.
Er hatte Verbrennungen von 30 % seiner Körperoberfläche erlitten, die teilweise drittgradig waren.

Erst die Anamneseerhebung im RTW ergab einen Zusammenhang mit dem gleichzeitig stattfindenden Autobrand des "herrenlosen PKW" am Lerchenanger.

Über die Ursache des Autobrandes, die genauen Hintergründe und die Schadenhöhe liegen jetzt gesicherte Erkenntnisse vor (siehe Pressebericht unten).

Eingesetzte Fahrzeuge:
  • H-TLF 16/25
  • RW 2
  • Polizei
  • RTW
  • RTH "Christoph Niedersachsen"


Einsatzleiter: HBM Karlheinz Johne


Pressebericht der "Deister- und Weserzeitung" vom 21.07.2006 zum Unfallhergang:

Das Rätsel ist gelöst - Gas verursacht Explosion

Autofahrer wurde offenbar Opfer der extremen Sommerhitze

Hameln (ube). In dem VW Golf, der am Mittwoch am Lerchenanger in Flammen aufgegangen ist, hat höchstwahrscheinlich eine explosionsartige Verbrennung von Propan-Butan-Gas stattgefunden. Alles deutet darauf hin, dass der Hamelner ein Opfer der extremen Sommerhitze geworden ist. Vermutlich befand sich in dem VW Golf ein Feuerzeug. Von der Sonne stark erwärmt, dürfte es undicht geworden sein.Folge: Gas strömte aus. Im Innenraum bildete sich ein hochexplosives Gemisch. Es wurde gezündet, als sich der 23-Jährige eine Zigarette ansteckte.

Diese Erklärung hält der Brandsachverständige der Dekra, Dipl.-Ing. Uwe Töllner, für "plausibel". Die Annahme passt zu der Aussage des schwer verletzten Autofahrers. 30 Prozent seiner Haut sollen verbrannt sein. In der Spezialklinik für Brandverletzte hat der 23-Jährige seinen Eltern erzählt, dass esim Wagen komisch gerochen habe. Er habe das Seitenfenster herunter gekurbelt, habe den Motor gestartet, sei losgefahren - und habe sich eine Zigarette angezündet In diesem Moment sei ein Feuerball entstanden.

Der Leiter der Dekra-Fachabteilung "Gutachten" nahm gestern gemeinsam mit den Kommissaren Thomas Brandau und Andreas Meier vom 7. Fachkommissariat den Unfallort und das sichergestellte Wrack in Augenschein. Nach Meinung von Töllner passen die Angaben des Opfers und die Brandspuren im Fahrzeug zusammen. Inzwischen wissen die Ermittler, dass der VW-Fahrer bereits nach 70 Metern gebremst hat, weil er den Flammen entkommen wollte. Brennend rollte der Golf noch 50 Meter weiter, kam nach rechts von der Straße ab und fuhr über eine Gartenmauer in eine Hecke.

Der Sachverständige hält einen technischen Defekt als Ursache des Brandes für wenig wahrscheinlich, denn: Der Motor ist intakt. Die Benzinleitungen befinden sich außerhalb der Fahrgastzelle. Ein Kurzschluss sei zwar theoretisch denkbar. Ein durch Funken ausgelöstes Feuer hätte sich aber nicht so rasend schnell ausgebreitet. Der Gesundheitszustand des Brandopfers soll stabil sein. Der Mann sei aus dem künstlichen Koma erwacht, hieß es.

© Dewezet, 21.07.2006

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Mittwoch, 19.07.2006
Fotos:
 

Foto 1: Brandbekämpfung am Lerchenanger

Foto 2: RTH "Christoph Niedersachsen" übernimmt den Patienten


Fotos 1 - 2 :
© by DEWEZET Hameln (alle Rechte vorbehalten)



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