Einsatzort: Vizelinstrasse
Einsatzart: Brandeinsatz-Alarmübung
Bericht: Menschenrettung über verqualmte Treppenräume, Tiefgaragen, enge Hinterhöfe sowie die Brandbekämpfung waren die Schwerpunkte einer geheimgehaltenen Alarmübung, die die gesamte Feuerwehr Hameln in den Abendstunden bei noch brütender Sommerhitze forderte.
Der Alarm war in der Nachrichtenzentrale (NZ/RLS) der Feuerwehr Hameln über die automatische Brandmeldeanlage (BMA) des Altenheimes "St.Monika" aufgelaufen. Daraufhin rückte sofort der Löschzug der Wachbereitschaft (HWB) zur Einsatzstelle aus. Erst vor Ort wurden die Männer dann von der Übungsleitung in Kenntnis gesetzt und alarmierten alle Kräfte (beide Alarmschleifen) der FF Hameln nach.
Im Rahmen der Übung waren folgende Einsatzschwerpunkte abzuarbeiten:
- Menschenrettung über beide Drehleitern mit Krankentragenhalterung
- Rettung von bettlägerigen Patienten aus den oberen Etagen
- Rettung von Rollstuhlfahrern über die Treppenräume
- Systematisches Absuchen von Zimmern, Fluren und Wohneinheiten
- Aufbau einer Wasserversorgung und zielgerichtete Brandbekämpfung
- Systematische Entrauchung des Altenheimes
- Aufbau und Betrieb einer Verletztensammelstelle
- Aufbau und Betrieb des AB-Atemschutz und zentrale Atemschutzüberwachung
- Aufbau und Betrieb der AB-Einsatzleitung zur Entlastung der Leitstelle
Alle Einsatzschwerpunkte konnten erfüllt werden.
Eine genaue Auswertung dieser Alarmübung wird zu einem späteren Zeitpunkt durch das Kommando der FF Hameln erfolgen.
Einsatzleiter: Stadtbrandmeister (EHBM) Jürgen Selle
Unten: Pressebericht der "Deister- und Weserzeitung" zur Alarmübung:
Bewohner mussten beruhigt werden
Großübung im Seniorenheim "St. Monika" / Alle vier Züge im Einsatz
Hameln (ube). Die Großübung, die Montag zwischen 18.35 Uhr und 20 Uhr im Senioren- und Pflegeheim "St. Monika" an der Vizelinstraße stattfand, war als "geheim" eingestuft worden. Und diesmal sickerte nichts durch. So kam es, dass die 3. Wachbereitschaft unter der Leitung von Carl-Friedrich Coerdt von einem Ernstfall ausging.
Die automatische Brandmeldeanlage hatte ein Feuer mit starker Verqualmung im Treppenhaus gemeldet. Erst am Seniorenheim wurde die Besatzung des Löschzuges von den Übungsleitern Hubert Werdehausen und Hans-Jürgen Kraiczy darüber informiert, dass der Ernstfall geprobt werden soll.
Im Haus waren lediglich Heimleitung und Hausmeister eingeweiht worden. Folge: "Die Angestellten mussten die Bewohner, die schon ein bisschen aufgeregt waren, beruhigen", sagte Übungsleiter Werdehausen.
Alle vier Züge der Ortswehr wurden zur Unterstützung gerufen. Es galt, mehrere als bettlägerig eingestufte Mimen über Drehleiter und Krankentrage aus Fenstern zu "retten". Andere Schauspieler mussten aus der verqualmten Tiefgarage und einige Rollstuhlfahrer durch das Treppenhaus getragen werden.
© Dewezet, 19.07.2006