Einsatzort: Südstrasse
Einsatzart: Brandeinsatz
Bericht: "Vermutlich Wohnungsbrand !" lautete der Notruf, der um 21.14 Uhr in der Nachrichtenzentrale (NZ/RLS) der Feuerwehr Hameln auflief.
Die Mieter eines Wohn- und Werkstattgebäudes in der Südstrasse hatten zunehmende Rauchentwicklung im Dachgeschoss sowie auf dem Balkon ihrer Wohnung bemerkt und die Feuerwehr gerufen.
Als der Löschzug der Hauptberuflichen Wachbereitschaft (HWB) nur drei Minuten später eintraf, war eine starke Verqualmung im Bereich des Daches oberhalb des Balkons in der 1. Etage sowie aus einer Deckenöffnung im Balkon erkennbar.
Der Angriffstrupp der HWB ging zunächst zur Erkundung mit einem Hohlstrahlrohr, Kleinlöschgerät sowie der Wärmebildkamera ins 1. Obergeschoss (OG) vor.
Hierbei wurde eine starke Erwärmung in der Zwischendecke festgestellt, die sich oberhalb einer Autolackiererei in diesem Gebäude befindet.
Daraufhin wurde die Lackiererei geöffnet und auch dort die Decke überprüft.
Auch hier stellte man eine großflächige Erwärmung fest.
Der Einsatzleiter alarmierte aufgrund dieser Lage die Alarmschleife 1 (Züge 1 + 2) der FF Hameln zur Unterstützung nach.
Vorsichtshalber wurden sämtliche Werkstattmaschinen, Farben, Lacke und Kraftfahrzeuge aus der Werkstatt entfernt.
Die Decke wurde nun an einer Stelle mit Hilfe einer Rettungssäge sowie einer LKW-Rettungsbühne vorsichtig geöffnet, woraufhin Flammen sichtbar wurden und Glut hinunterfiel.
Gleichzeitig wurde der Balkon mit einem Bohrhammer eröffnet und auch dort wurden Flammen und Glut entdeckt. Das Feuer hatte sich auch über einen ca. 25 x 20 cm dicken Balken bis ins Dachgeschoss ausgebreitet.
Mit zwei Hohlstrahlrohren rückte man dem Brand zu Leibe und konnte eine Durchzündung sowie eine weitere Ausbreitung in die Wohnungen sowie den kompletten Werkstattbereich verhindern.
Wenn die Verqualmung nicht rechtzeitig entdeckt worden wäre, kann man eine Durchzündung einige Stunden später nicht ausschließen. In diesem Falle wäre die achtköpfige Familie, die in der Nacht dann in den Wohnungen geschlafen hätte, in akute Gefahr geraten.
Die umfangreichen Lösch- und Nachlöscharbeiten zogen sich noch bis 0:30 Uhr hin. Die vom Brand betroffene Großfamilie kam zunächst bei Verwandten unter.
Die Hamelner Polizei, die während der Löscharbeiten die Südstrasse für den übrigen Fahrzeugverkehr komplett gesperrt hatte, nahm noch in der Nacht ihre Ermittlungen zur Brandursache auf.
Ein Team der Tatort-Gruppe suchte nach Spuren. Nach ersten Erkenntnissen wurde das Feuer durch glimmende Zigarettenkippen, die in einen Hohlraum geworfen wurden, verursacht.
Über die Schadenhöhe liegen noch keine gesicherten Erkenntisse vor. Der Schaden dürfte jedoch erheblich sein.
Insgesamt waren 31 Feuerwehrleute (SB) mit 10 Fahrzeugen im Einsatz.
Bei den Löscharbeiten verletzte sich ein Feuerwehrmann an der Hand und mußte mit dem Rettungswagen der Feuerwehr ins Kreiskrankenhaus an der Weser eingeliefert werden.
Er konnte aber nach ambulanter Behandlung das Krankenhaus in der Nacht wieder verlassen.
Eingesetzte Fahrzeuge:
- H-TLF 16/25
- TLF 16/25
- DLK 23-12
- RW 2
- RTW 1
- KdoW-BvD
- KdoW-AL
- GW-Logistik mit LKW-Rettungsbühne
- LF 16-Pulver
- LF 16
- Polizeifahrzeuge
Einsatzleiter: Brandoberamtsrat Andreas Zerbe