Einsatzort: Ortschaft Flegessen (Stadt Bad Münder), Flegesser Strasse
Einsatzart: Brandeinsatz mit Menschenrettung
Bericht: Zu einem ausgedehnten Wohnhausbrand in der Ortschaft Flegessen kam es in der Nacht zu Freitag.
Zwei Hausbewohner wurden bei diesem Brand getötet, zwei weitere wurden schwer verletzt und zwei Personen (64 und 65 Jahre) blieben zumindest äußerlich unverletzt. Ein Großaufgebot an Rettungs- und Feuerwehrkräften wurde zu diesem Großbrand alarmiert und eingesetzt.
Das Fachwerkhaus an der Durchgangsstrasse der kleinen Ortschaft wurde innen bei dem verheerenden Brand nahezu vollständig zerstört. Aus der Brandruine konnten zwei Bewohner (die Ehefrau (37) und eine Tochter (18) der Familie) nur noch tot geborgen werden. Ein Säugling im Alter von acht Monaten wurde vom Vater (38), in Decken eingewickelt, einem zufällig vorbeikommenden Autofahrer noch vor Eintreffen der Feuerwehr aus dem zweiten Obergeschoß in die Arme geworfen.
Das Kind wurde noch in der Nacht, nach erster Versorgung durch Ärzte im Kreiskrankenhaus Hameln, mit dem nachtflugtauglichen Rettungshubschrauber (RTH) "Christoph Niedersachsen" in eine Spezialklinik für Schwerverbrannte nach Kassel geflogen.
Der Vater selbst sprang offensichtlich ebenfalls aus dem Fenster und wurde lebensgefährlich verletzt. Er wurde nach notärztlicher Behandlung in eine hannoversche Spezialklinik eingeliefert.
Die im Untergeschoss des Wohnhauses lebenden Großeltern blieben bei dem Feuer äußerlich unverletzt und wurden noch vor Ort von insgesamt drei Notfallseelsorgern betreut.
Da zu Beginn des Einsatzes nicht genau bekannt war, wieviele der zehn gemeldeten Personen sich zur Zeit des Brandausbruches im Gebäude aufgehalten hatten, wurde von der Maximalanzahl ausgegangen und entsprechend Rettungskräfte alarmiert.
Insgesamt kamen 17 Trupps unter Preßluftatmer zur Menschenrettung und Brandbekämpfung zum Einsatz.
Die Brandbekämpfung erfolgte mit 8 C-und 2 B-Rohren sowie über die Drehleiter durch 131 Kräfte der freiwilligen Feuerwehren aus Bad Münder, Flegessen, Hachmühlen, Brullsen, Hasperde und Klein Süntel.
Weitere 34 Einsatzkräfte kamen aus dem Bereich des Rettungsdienstes, der Polizei sowie der Notfallseelsorge.
Die hauptberuflichen Kräfte der Feuerwehr Hameln stellten bei diesem Großeinsatz die Technischen Leiter Rettungsdienst (TLR) im Rahmen der Alarmierung des landkreiseigenen Systems "Leitender Notarzt" (LNA).
Zur Ausleuchtung des Hubschrauberlandeplatzes in Hameln an der Fischbecker Landstrasse und zur Sicherstellung des Brandschutzes wurde zusätzlich das Team Hilfeleistung der FF Hameln alarmiert.
Das Kreiskrankenhaus "Weser" hatte sich bereits wenige Minuten nach Einsatzbeginn auf die Aufnahme mehrerer Schwerverletzter vorbereitet und zusätzliches intensivmedizinisches Gerät aus dem Krankenhaus "Wilhelmstrasse" kommen lassen.
Diese Gerätschaften wurden alarmmäßig durch den RTW 1 der Feuerwehr Hameln dorthin gebracht.
Weiterhin wurden durch die Nachrichtenzentrale (NZ/RLS) der Feuerwehr Hameln noch drei Notfallseelsorger zur Einsatzstelle alarmiert.
Die NZ/RLS war prophylaktisch ebenfalls mit zusätzlichem Personal aufgestockt worden.
Wie die Polizei am Freitagnachmittag mitteilte war die Ursache des Feuers eine überlastete Mehrfachsteckdose im Zimmer der 18-jährigen Tochter. "Nach unseren Ermittlungen führte aufgestaute Hitze dazu, dass das Feuer ausbrach", sagte ein Sprecher. Über das Treppenhaus breiteten sich die Flammen schließlich bis ins Dachgeschoss aus und schlossen die schlafende Familie ein. Den Sachschaden schätzt die Polizei auf 350.000 Euro.
Eingesetzte Fahrzeuge der Feuerwehr Hameln:
- TLF 16/25
- LF 16
- TLR-Fahrzeug
- MTW (TLR)
- KdoW-BvD
- MTW
- RTW 1
Eingesetzte Fahrzeuge der Feuerwehren aus Bad Münder:
- 1 TLF 16/25
- 1 TLF 8/18
- 3 LF 16
- 2 LF 8
- 3 TSF
- 1 DLK 23-12
- 1 RW 1
- 1 ELW 2
- 1 ELW 1
- 1 KdoW
- 1 GW-N
- 1 GW-AS
- 1 MZW S/K
- div. MTW
Eingesetzte Kräfte Rettungsdienst:
- 4 Notärzte
- 8 RTW
- 4 KTW
- 2 NEF
- 2 LNA/TLR-Fahrzeuge
- 1 RTH "Christoph Niedersachsen"
- Einsatzkräfte gesamt: 1/25
Einsatzleiter: HBM Carsten Koch