Einsatzort: Saint-Maur-Platz 1
Einsatzart: Brandeinsatz
Bericht: Zu einem Brand in der Bettenreinigungszentrale im Untergeschoß des Kreiskrankenhauses an der Weser wurde die Hamelner Feuerwehr zunächst über die automatische Brandmeldeanlage (BMA) des Hauses alarmiert.
Laut Alarm- und Ausrückeordnung (AAO) der Hamelner Feuerwehr wird bei diesem Objekt automatisch, und auch ohne eine Rückmeldung von der Einsatzstelle abzuwarten, sofort eine Alarmschleife der Freiwilligen Feuerwehr nachalarmiert.
Wie richtig diese Maßnahme ist, zeigte sich bei Eintreffen des Löschzuges der Hauptberuflichen Wachbereitschaft (HWB) am Krankenhaus, als bereits schwarzer Qualm aus den Fenstern des Untergeschosses drang. Genau über der Bettenreinigung befindet sich die Zentrale Notaufnahme (ZNA) des Krankenhauses, die sofort ihren Betrieb einstellte.
Während die ersten Lösch- und Evakuierungsmaßnahmen anliefen, alarmierte die Nachrichtenzentrale (NZ/RLS) auf Anweisung des Wachabteilungsführers der HWB unverzüglich die gesamte Feuerwehr Hameln zum Einsatz. Hierzu gehörte die zweite Alarmschleife der FF Hameln, die "Freiwache" der HWB, das Team "AB-Einsatzleitung", die "AGT-Schleife" (alle Atemschutzgeräteträger der Wehr), der Stab "Einsatzleitung", die "Tagesschleife" sowie die gesamte SEG der Stadt Hameln, einschließlich der Sanitäter der Ortsfeuerwehr Unsen.
Die Polizei sperrte mit einer Vielzahl von Streifenwagen alle Zufahrten zum Krankenhaus, um den Rettungskräften freie Anfahrmöglichkeiten zu bieten.
Nachdem ein Fenster der Bettenzentrale gewaltsam geöffnet worden war, drang der Angriffstrupp der HWB in das Untergeschoss ein und bekämpfte den Brand mehrerer Betten mit einem Hohlstrahlrohr.
Über Lüftungs- und Fahrstuhlschächte war der Brandrauch jedoch bereits bis in das 5. Obergeschoss des Krankenhauses gedrungen.
Aus diesem Grunde wurde die krankenhauseigene Cafeteria geschlossen und die Besucher durch Feuerwehrkräfte aus dem Krankenhaus geführt.
Neu eingetroffene Patienten wurden zwischenzeitlich in den vom Brand abgewandten Konferenzraum geleitet.
Eine Patientenevakuierung im grossen Stil war nach sorgfältiger Erkundung durch die Feuerwehr nicht notwendig.
Die Brandgase im Kellergeschoss, die auch Salzsäuredämpfe enthielten, wurden mit zwei Überdrucklüftern hinausgeblasen.
Bereits um 16.32 Uhr konnten alle Stationen des Kreiskrankenhauses wieder freigegeben werden. Durch den schnellen und forcierten Großeinsatz der Feuerwehr konnte sogar ab 17.24 im gesamten Krankenhaus wieder der Normalbetrieb aufgenommen werden.
Menschen kamen bei diesem Brand nicht zu Schaden. Der reine Sachschaden ohne Brandfolgekosten wird auf rund 50.000 Euro geschätzt.
Das Feuer in der Bettenzentrale geht vermutlich auf fahrlässige oder vorsätzliche Brandstiftung zurück.
Die Feuerwehr Hameln, die mit insgesamt 70 Kräften (SB) im Einsatz war, beendete ihren Einsatz um 17.32 Uhr.
Eingesetzte Fahrzeuge:
- H-TLF 16/25
- TLF 16/25
- LF 16
- LF 8/I
- LF 8/II
- DLK 23-12
- MZF
- MTW (10-49)
- MTW (10-48)
- RTW 1
- KdoW-AL
- KdoW-BvD
- WLF 1 mit AB-Einsatzleitung
- WLF 2 mit AB-Atemschutz
- NEF Hameln
- TLF 16/25 (FF Unsen)
- TSF (FF Unsen)
- MTW (FF Unsen)
- PKW Stadtbrandmeister
- Polizeifahrzeuge
Einsatzleiter: Brandoberamtsrat Andreas Zerbe