Freiwillige Feuerwehr Hameln

Tauchergruppe und Wachbereitschaft übten gemeinsam problematische Wasser- und Eisrettungen

Rettung von eingebrochenen Personen aus dem Eis und Tauchgänge geprobt - wichtige einsatztaktische Erkenntnisse gewonnen
Datum und Uhrzeit: 11.02.2006 ab 8.56 Uhr

Einsatzort: Kiesteiche Tündern, Tündersche Strasse

Einsatzart: Übung "Wasser- und Eisrettung"

Bericht:   Die Witterungsverhältnisse waren optimal, als die Fahrzeuge der Hauptberuflichen Wachbereitschaft (HWB) sowie der Tauchergruppe der Freiwilligen Feuerwehr Hameln den Tünderschen Kiesteich erreichten.

Minusgrade und ein noch zum Teil zugefrorener See boten optimale Möglichkeiten, die Wasser- und Eisrettung unter Realbedingungen zu proben.
Das Tauwetter der letzten Tage hatte die zugefrorenen Seen und Teiche in der Stadt zu einem gefährlichen Abenteuer für spielende Kinder und uneinsichtige Erwachsene werden lassen.
Überall im Bundesgebiet war es in der Vergangenheit zum oftmals tödlichen Einbrechen ins brüchiges Eis gekommen, so daß diese Übung eine logische Konsequenz aus diesen negativen Erfahrungen darstellte.

"Ein Arbeiter eines Kieswerkes ist vom Laufsteg eines Förderbandes in den Kiessee gefallen und dort im brüchigen Eis eingebrochen !", so lautete die Meldung für die Einsatzkräfte, die sich an dieser Übung beteiligten.

Die Feuerwehr Hameln verfügt bei diesem Einsatzstichwort über verschiedene Rettungs-Möglichkeiten:
  • Schlauch-Rettungsboot mit oder ohne Rettungsschlitten
  • "Eisretter" aus Kunststoff
  • Steckleiterteile
  • Einsatz der Taucher


Im Normalfall gilt folgende Alarm- und Ausrückeordnung (AAO):
  • H-TLF 16/25 mit Schlauch-Rettungsboot
  • RW 2
  • DLK 23-12
  • RTW
  • Parallel: Alarm für die Taucher und Bootsführer


Ernstfallgemäß rüsteten sich zwei Männer der HWB im H-TLF 16/25 mit sogenannten "Überlebensanzügen" aus, um am Unglücksort sofort tätig werden zu können. Diese Maßnahme hat sich in der Vergangenheit oft bewährt.

Der erste Rettungsversuch wurde mit einem Mann im "Überlebensanzug" mit Hilfe von 2 Steckleiterteilen gestartet.
Dieser robbte sich an die "eingebrochene" Person (dargestellt von einem Taucher), gesichert durch Feuerwehrleinen, heran. Er schob dem Eingebrochenen ein Steckleiterteil zu, und nachdem dieser das erfaßt hatte, wurden beide vom rettenden Ufer aus von den Feuerwehrkräften an Land gezogen.
Nach genau 3 Minuten und 23 Sekunden ab Rettungsbeginn (Retter im Wasser), befand sich der Eingebrochene in Sicherheit.

Der zweite Rettungsversuch wurde mit dem "Eisretter" aus Kunststoff und zwei Feuerwehrleuten im "Überlebensanzug" unternommen.
Hierbei befand sich der zu Rettende im freien Wasser, d.h. die Rettung erfolgte zwar über das Eis, die eigentliche Rettung jedoch aus dem Wasser.
Den beiden Kräften der HWB gelang es, den "Verunglückten" in den Eisretter zu ziehen und gemeinsam von den Kollegen an`s Ufer gezogen zu werden.
Allerdings war es schwierig zu verhindern, daß der "Verletzte" wieder aus der "Rettungswanne" rutschte.
Auch hier konnte die Rettung in einer Zeit unter vier Minuten abgeschlossen werden.

Der dritte Rettungsversuch wurde mit dem Schlauchboot ohne Rettungsschlitten und einem Mann im "Überlebensanzug" gestartet.
Hierbei gestaltete sich der Rettungsversuch sehr kraft- und zeitintensiv. Weiterhin drohte das Boot mehrmals ins Eis einzubrechen, so daß man dieses dann nicht einfach wieder hätte herausziehen können.
Der Rettungsversuch hätte abgebrochen werden müssen.
Diese Art der Rettung erwies sich in der Praxis als wenig praktikabel und wurde nach einigen Minuten abgebrochen.

Im Anschluß an diese Rettungsaktionen führten die Taucher, die mit 12 Männern vor Ort waren, einen Tauchgang unter Eis durch.
Zunächst wurde eine Einstiegsöffnung geschaffen. Parallel dazu öffneten andere Taucher ein sogenanntes Notausstiegsloch für den Rettungstaucher.
Mit Tauchfunkgerät und Sicherungsleinen wurde dann der Eistauchgang durchgeführt.
Die Wassertiefe in diesem Bereich des Kiessees lag bei 8 - 10 Metern.

Diese Übung vermittelte nicht nur praxisnahe Erkenntnisse zur Wasser- und Eisrettung, sondern förderte auch die reibungslose Zusammenarbeit zwischen den hauptberuflichen Rettungskräften der HWB und der ehrenamtlichen Tauchergruppe der Freiwilligen Feuerwehr Hameln.

Eingesetzte Fahrzeuge:
  • H-TLF 16/25
  • DLK 23-12
  • RW 2
  • RTW 1
  • MTW
  • GW-Wasser
  • Rettungsboot 1


Übungsleitung:
  • Wachabteilungsführer HBM Horst Winter
  • Tauchereinsatzleiter Hans-Werner Benditte






 

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Samstag, 11.02.2006
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