Freiwillige Feuerwehr Hameln

Unwettereinsätze - Erneut Vollalarm für die Ortsfeuerwehr Hameln !

Sintflutartige Regenfälle fordern die Feuerwehr im gesamten Stadtgebiet - Hohe Sachschäden
Datum und Uhrzeit: 07.10.2009 ab ca. 22.30 Uhr

Einsatzort: gesamtes Stadtgebiet und Ortschaften

Einsatzart: Technische Hilfeleistung

Die Kaltfront eines Skandinavientiefs, die am Mittwoch langsam Norddeutschland überquerte, hat am späten Abend mit  ergiebigen Regenfällen von etwa 50 Litern / m² für einen mehrstündigen und umfangreichen Feuerwehreinsatz im Hamelner Stadtgebiet, aber auch in den umliegenden Ortschaften gesorgt.
Die Wetterstation der Stadtwerke Hameln registrierte übrigens innerhalb von 12 Stunden eine Regenmenge von 75 Litern pro Quadratmeter.

Nach und nach wurde die Lage für die Hamelner Bevölkerung immer prekärer,  liefen immer mehr Hilfeersuchen bei der Kooperativen-Regional-Leitstelle (KRL) ein, so daß neben der Hauptberuflichen Wachbereitschaft (Stärke 1/6) beide Alarmschleifen der Freiwilligen Feuerwehr Hameln (Züge 1 - 4 / Stärke 1/48) ) alarmiert werden mussten.

Darüber hinaus war die Lage in den zur Stadt Hameln gehörenden Ortschaften auch nicht viel besser, so daß auch hier die zuständigen Ortsfeuerwehren entweder im eigenen Gebiet helfen mussten oder zur nachbarlichen Hilfe mittels Sirene oder Digitalalarm zum Einsatz gerufen wurden.
Das betraf in der Nacht die Ortswehren Afferde (1/13) , Hilligsfeld (1/11), Halvestorf (1/33), Haverbeck (1/16), Hastenbeck (1/8), Tündern (1/17), Klein Berkel (1/6), Unsen (1/16) und Holtensen (1/12). Die Zahlen in Klammern zeigen die Gesamtstärke der eingesetzten Ortsfeuerwehren bei Einsatzende.

Die Feuerwehren Hamelns befreiten von den Wassermassen eingeschlossene Kraftfahrzeuge und ihre Insassen, pumpten diverse Keller und sogar eine Tiefgarage aus, befreiten Kreis-, Land- und Bundesstrassen von Schlamm und bauten Schutzwälle aus Hunderten von Sandsäcken.

Einsatzschwerpunkte waren unter anderem:
  • Feuerwehrhaus Halvestorf + Freibadstrasse (Wasser- und Schlammeinbruch)
  • Bundesstrasse 217 in Hilligsfeld (Wasser- und Schlammüberflutung)
  • Hottenbergsfeld (Wasser- und Schlammüberflutungen)
  • Reimerdeskamp, Rettigsgrund und Nordstadt allgemein (Wasser- und Schlammüberflutungen)
  • Gröninger Feld (Wasser- und Schlammüberflutungen)
  • Holtensen (Wasser- und Schlammüberflutungen)

Betroffen waren in diesen Bereichen: Strassen, Gehwege, Keller, Garagen und Tiefgaragen.

Die Vielzahl der Einsätze wurden nicht nur von der  KRL, sondern auch vom eilig herbeigerufenen Team "AB-Einsatzleitung" aus dem Einsatzleitcontainer heraus organisiert. Insgesamt waren 199 Einsatzkräfte der verschiedenen Ortsfeuerwehren sowie Führungskräfte von Orts- und Stadtfeuerwehr im stundenlangen Unwettereinsatz.

Der Einsatz dauerte bis in die Morgenstunden des 08.10.09 / 6.00 Uhr an. Am heutigen Tage pumpten Kräfte der Wachbereitschaft noch in der Wettorstrasse, Stofferstrasse, Grosses Osterfeld, Forster Weg und der Leipziger Strasse diverse vollgelaufene Kellerräume von Wohn- und Geschäftshäusern aus.

Detaillierte Erkenntnisse über die genaue Schadenhöhe liegen noch nicht vor. Es muß jedoch davon ausgegangen werden, daß der Schaden beträchtlich ist, da auch diverse Last- und Personenkraftwagen durch Wassereinbuch zu Schaden gekommen sind. Betroffen sind von diesen Schäden auch zwei Einsatzfahrzeuge der Feuerwehren Hameln und Halvestorf, die einer Werkstatt zugeführt werden mussten.

Zu diesem Einsatz schreibt die "Deister- und Weserzeitung":

Weserbergland (tis/hen/ rom). „Mensch, hat das geschüttet !“ Über dem Weserbergland ergossen sich in der Nacht zu gestern sintflutartige Regenfälle – allein im Raum Hameln fielen nach Messungen der Wetterstation der Stadtwerke in der Zeit von 19 bis 7 Uhr 75 Liter auf den Quadratmeter. Das schwere Unwetter ließ Feuerwehrkräfte und Polizei nicht zur Ruhe kommen, und auch viele Bürger hatten eine schlaflose Nacht. Vollgelaufene Keller, überflutete und verschlammte Straßen, umgestürzte Bäume – die Einsatzkräfte hatten alle Hände voll zu tun.

Die Bundesstraße 217 an der Ampelkreuzung und der Hilligsfelder Straße hatte sich in einen reißenden Bachlauf verwandelt. Ein ähnliches Bild bot sich an der Zufahrt zum Hottenbergsfeld und in Rohrsen, wo Wasser- und Schlammfluten auf der „Alten Heerstraße“ in Richtung „Hurke“ strömten. Auch der Reimerdeskamp im Bereich Rettigs Grund bis zu den Zufahrten zu den britischen Übungsplätzen war teilweise bis zu zehn Zentimeter hoch mit Schlamm bedeckt. Dort rückte noch in der Nacht der Bauhof mit schwerem Gerät ran. Hinzu kamen viele vollgelaufene Keller in der Hamelner Nordstadt, in Holtensen und Halvestorf.

Allein in Hameln waren 200 Feuerwehrkräfte aus zehn Ortswehren und der hauptberuflichen Wachbereitschaft im Einsatz, um gegen die Unwetterfolgen zu kämpfen. Als die ersten Notrufe eingingen, verstärkte die Regionalleitstelle Weserbergland sofort ihr Personal, um der Vielzahl von Notrufen Herr zu werden. Einsatzschwerpunkt war die Stadt Hameln. Doch auch die Feuerwehr brauchte Hilfe. In der Tunnelstraße war ihr Tanklöschfahrzeug in den Wassermassen liegen geblieben und musste abgeschleppt werden. Und in Halvestorf war die Fahrzeughalle der Ortswehr vollgelaufen.


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Mittwoch, 07.10.2009


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