Einsatzort: Steilklippe "Hohenstein", Nähe "Pappmühle" (Stadt Hessisch-Oldendorf)
Einsatzart: Menschenrettung
Bericht: Ein 54jähriger Bergsteiger, der gerade alleine in der bekannten Steilklippe "Hohenstein" eine Klettertour unternommen hatte, rief gegen 15.30 Uhr über sein Mobiltelefon die Feuerwehr-Einsatz-Leitstelle (FEL) und teilte mit, daß soeben eine Person abgestürzt sein - er selber hänge noch "am Seil".
Daraufhin wurden umfangreiche Feuerwehr- und Rettungsdienstkräfte alarmiert, da sich Menschenrettungen im "Hohenstein" in der Vergangenheit immer als sehr zeitaufwendig und personalintensiv herauskristallisiert hatten.
So wurde neben der Feuerwehren Hessisch-Oldendorf, Zersen und Barksen auch die Höhenrettungsgruppe der Feuerwehr Oldendorf, mehrere Rettungswagen sowie der Notarzt Hameln alarmiert.
Um möglichst weit in das betroffene Waldgebiet am "Hohenstein" vordringen zu können, wurde die Feuerwehr Hameln mit einem extrem geländegängigen Fahrzeug angefordert.
Zwei hauptberufliche Feuerwehrleute (SB) rückten daraufhin umgehend mit dem Unimog-LF 8 (10-22) aus, das zusätzlich mit einer Krankentragenhalterung (Eigenbau für DIN-Tragen) ausgerüstet werden kann.
Vor Ort stellte sich heraus, daß es sich bei der circa 40 Meter tief abgestürzten Unbekannten nicht um eine Bergsteigerin handelte.
Warum die etwa 40 Jahre alte Frau kurze Zeit nach Beginn der Klettertour des Bergsteigers plötzlich von der Klippe abstürzte, ist bislang noch vollkommen unklar.
Die Polizei hat deshalb Ermittlungen in alle möglichen Richtungen eingeleitet. Weder ein Unfall noch ein Freitod können zur Zeit grundsätzlich ausgeschlossen werden.
Der Kletterer war aufgrund dieses schrecklichen Erlebens derart geschockt, daß die Leitstelle der Feuerwehr Hameln auf Anforderung der örtlichen Einsatzleitung den diensthabenden Notfallseelsorger entsandte, um den Mann betreuen zu lassen.
Die schwierige Bergung der Leiche dauerte aufgrund der widrigen örtlichen Verhältnisse einige Stunden.
Eingesetzte Fahrzeuge der Feuerwehr Hameln:
- LF 8
- GW-Logistik
24.12.2005 / Nachtrag: Bei der tödlich verunglückten Frau handelt es sich um eine 42jährige Einwohnerin aus Höxter.
Die Polizei hat ihre Ermittlungen in diesem Todesfall zwischenzeitlich abschließen können:
Die Frau wollte ihre in der Nähe wohnende Freundin besuchen, die sie jedoch nicht zu Hause antraf.
Deshalb unternahm sie alternativ einen Ausflug zum "Hohenstein", den sie aus der Vergangenheit bereits gut kannte.
Sie unterhielt sich kurz mit dem Bergsteiger, der später den Notruf absetzte und beobachtete ihn bei den Vorbereitungen zu seiner Klettertour.
Während der Mann wenig später in der Wand kletterte, rutschte sie oben an den Klippen aus, konnte sich jedoch wieder festhalten. Beim Versuch aufzustehen, rutschte sie allerdings über die Klippenkante und fiel 40 Meter in die Tiefe. Sie war auf der Stelle tot.