Freiwillige Feuerwehr Hameln

Erste landkreisübergreifende Alarmübung für die Hamelner "Mess-Leit-Komponente"

Gemeinsamer Einsatz mit dem Messzug der Kreisfeuerwehr - Wichtige Erkenntnisse für die Zukunft gewonnen
Datum und Uhrzeit: 15.09.2006 ab ca. 18.00 Uhr

Die Aufgabe der "Mess-Leit-Komponente" ist die Führung der verschiedenen Messtrupps bei grösseren Schadenlagen innerhalb des gesamten Landkreises Hameln-Pyrmont.
Diese Gruppe rekrutiert sich aus Feuerwehrleuten (SB) der Hauptberuflichen Wachbereitschaft (HWB) sowie einigen Kameraden der ehrenamtlichen Hamelner Wehr.

Die Übungslage sah vor, daß ein Flugzeug im Bereich der Gemeinde Salzhemmendorf eine nicht identifizierte Flüssigkeit abgelassen hat.
Der Messwagen aus Lauenstein ermittelte wenig später den Stoff Cyanwasserstoff (Blausäure), woraufhin der gesamte Messzug der Kreisfeuerwehr sowie die Mess-Leit-Komponente nachalarmiert wurde.

Die Aufgabe dieser Einheit bei dieser landkreisübergreifenden Übung war der zielgerichte Einsatz aller eingesetzten Messfahrzeuge, um das Schadengebiet durch diverse Messungen möglichst präzise eingrenzen zu können.
Hierzu wurden neun mobile Schadstoffmess-Stellen eingesetzt:
  • 4 Messwagen (LK HM-Pyrmont)
  • 1 ErKW (LK HM-Pyrmont)
  • 1 GW-AS (LK HM-Pyrmont)
  • 2 ErKW (LK Holzminden)
  • 1 Messwagen (LK Hildesheim)


Die Männer der Hamelner Mess-Leit-Komponente wurden den hohen Anforderungen gerecht, so daß man im Katastrophenschutz-Zentrum in Marienau anhand von vorhandenem Kartenmaterial die Flugroute und somit das Schadengebiet exakt feststellen konnte.

Die Übungsleitung zeigt sich nach Beendigung der Alarmübung sehr zufrieden, stellte jedoch fest, daß man das Hamelner Team aus Zeitgründen zukünftig nicht mehr direkt zum Einsatzort beordern wolle: "Eine optimale Führung der Messeinheiten ist von der Feuerwache Hameln aus genauso möglich und ist schneller zu realisieren.", so Kreisbrandmeister Dieter Schulz.

Pressebericht der Dewezet-Hameln vom 18.09.2006 über diese Alarmübung:

Premiere: Messtrupps führen Anti-Terror-Übung durch / ABC-Dienst probt kreisübergreifend Ernstfall

Salzhemmendorf (ube). Es war eine Premiere - zum ersten Mal haben Katastrophenschutz-Einheiten der Feuerwehr kreisübergreifend und unter Führung von Spezialisten der neuen Messleitkomponente den Ernstfall geprobt. Mit Blaulicht und Sirene.
Die angenommene Lage war ungewöhnlich, stellte die Mess- und Erkundungstrupps vor eine schwierige Aufgabe: "Abfangjäger der Bundeswehr haben über dem Ith ein Flugzeug beobachtet, aus dem eine unbekannte Flüssigkeit abgelassen wurde. In Wallensen und Oldendorf klagen erste Menschen über Atemnot und Übelkeit." Unklar war also, um was für einen krank machenden Stoff es sich handelt und wo er sich überall niedergeschlagen hat. Als der Messwagen aus Lauenstein Freitagabend in Wallensen eintraf, wurde der Besatzung gesagt, was sie der Leitstelle zu melden hatte: "Bei dem Stoff handelt es sich um Blausäure."

Die Übungsleitung war gespannt, wie sich die Einheiten verhalten werden. "Es wurden Fehler aufgedeckt, die wir nicht ein zweites Mal machen werden", sagte gestern Volker Winkelhake, Leiter der Kreisfeuerwehrbereitschaft "Katastrophenschutz". So fuhren die Experten der Messleitkomponente von Hameln in Richtung Ith, um im Katastrophenschutz-Zentrum Marienau ihr Quartier aufzuschlagen. Nicht gut, denn: Zum einen wusste noch niemand, ob auch Marienau kontaminiert war (das sollte ja erst herausgefunden werden), zum anderen ging für die Fahrt wertvolle Zeit verloren. Mess-Trupps hätten dadurch zu lange auf ihren Einsatzbefehl gewartet, sagte Winkelhake. Und Kreisbrandmeister Dieter Schulz stellte fest: "Man kann einen solchen Einsatz auch von Hameln aus leiten."

Ein weiteres Versäumnis wurde bei Messtrupps aufgedeckt: Obwohl von Anfang an bekannt war, dass der Stoff schädlich sein musste, achtete kaum jemand auf seine eigene Gesundheit. Atemschutz wurde gar nicht oder zu spät angelegt. Wohl auch, weil den Freiwilligen rasch klar war, dass nur geübt wurde. Erfreulich, so Winkelhake, ist, dass das Team der Messleitung an Hand der über Funk durchgegebenen Messwerte die Flugroute und die Schadstoffausbreitung exakt bestimmen konnte. Auch die Zusammenarbeit mit den Kräften aus Hildesheim und Holzminden habe gut geklappt.

© Dewezet, 18.09.2006


 
<
25 / 134
>
Samstag, 16.09.2006
Fotos vom Messeinsatz in Salzhemmendorf:


Schadstoffmessungen vor Ort

Die Männer der Hamelner "Mess-Leit-Komponente" im KatS-Zentrum bei der Arbeit

Lagebesprechung n einem Messpunkt


Foto 1:
© by Dewezet Hameln
(alle Rechte vorbehalten)

Fotos 2 und 3:
© by F.W.Thies (KPW) Hameln
(alle Rechte vorbehalten)


Freiwillige Feuerwehr Hameln        Ruthenstrasse 7      31785 Hameln
gesponsert durch

Freiwillige Feuerwehr Hameln
abmelden