Freiwillige Feuerwehr Hameln

Übung: Rettung eines Kranführers aus 60 Meter Höhe !

Verschiedene Rettungstechniken auf Hamelns Großbaustelle geprobt
„Medizinischer Notfall - Person in der Kanzel des großen Krans auf der ECE-Baustelle zusammengebrochen!“

Um auf so eine Alarmmeldung vorbereitet zu sein, hat die Feuerwehr Hameln die Rettung eines verunglückten Kranführers auf der Großbaustelle für das neue ECE-Center in der Hamelner Innenstadt geübt.

Da es hier in erster Linie um ihre Mitarbeiter geht, gab die Projekt-Leitung des ECE-Centers und die Firma Wayss Freytag sofort ihre Zustimmung, als die Feuerwehr Hameln mit dem Anliegen einer Übung auf der Baustelle an sie herangetreten war. Getestet werden sollte, ob die Feuerwehr mit den vorhandenen Mitteln an Mannschaft und Gerät in der Lage ist, eine Person von dem 60 Meter hohen Kran zu retten. Er gilt es als einer der größten Trumdrehkräne in Deutschland. Die in Hameln vorhandenen Drehleitern können in diesem Fall nicht eingesetzt werden, da ihre Rettungshöhe maximal 30 Meter beträgt und sie gar nicht dicht genug an dem Kran aufgestellt werden könnten.

Das Wichtigste bei einem Zwischenfall auf dem Kran ist, dass zunächst Rettungspersonal, möglichst mit einem Notarzt und Rettungsassistenten, zu der verunglückten Person gelangt, um eine Erstvorsorgung und Betreuung sicher zu stellen.

Daher machten sich vier Berufsfeuerwehrmänner, ausgerüstet mit dem nötigen Notfall- und Klettergerät, wie Sicherungsgeschirr und lange Kletterseile, auf den Anstieg im Kran auf 60 Meter Höhe. Die durchtrainierten Feuerwehrmänner brauchten gut sieben Minuten, bis sie beim Patienten eintrafen und ihn erstversorgen konnten.

Dann bieten sich zwei Möglichkeiten:
  • Der Kran ist noch funktionstüchtig. Dann würde ein Polier der Baustelle mit aufsteigen, der in der Bedienung des Krans ebenfalls ausgebildet ist und dies übernimmt. Dass machte es den Rettungsmannschaften etwas einfach, kann nun weitere medizinische Ausrüstung, Rettungswanne oder ähnliches per Kranbetrieb nach oben gezogen werden.
  • Der Kran ist ausgefallen, etwa durch einen Blitzschlag. Dann muss alles Gerät per Muskelkraft nach oben gezogen werden. Dies ist selbstverständlich zeitaufwendiger und kräfteraubend.


Die Einsatzkräfte spielten dann auch die beiden Fälle durch, brachten den Patienten (dargestellt durch eine Rettungspuppe) zunächst per Kran zur Erde, nachdem er zuvor per Marinetrage aus der Kranführer-Kabine gerettet wurde. Beim zweiten Versuch wurde der "Patient" dann per Hand über das Rollgliss abgeseilt.

Fazit der Übung war, dass eine Rettung mit den Möglichkeiten der Feuerwehr Hameln sehr wohl möglich ist. Die Plattformen des Turmdrehkrans bieten zudem Möglichkeiten, eine verletzte oder erkrankte Person entsprechend medizinisch zu versorgen. Eng wird es nur, da eine Person immer durch den Drehkranz der Kranes abgeseilt werden muss. Die Kräfte der Feuerwehr Hameln haben in den Jahren zuvor immer wieder die Rettung auch von Baukränen geübt, um auf solch einen Fall vorbereitet zu sein.

Eingesetzte Fahrzeuge:
  • H-TLF 16/25
  • DLk 23-12
  • RW 2
  • GW-Logistik
  • KdoW-AL
  • NEF Hameln (Übungsbeobachter)


Übungsleitung: Brandamtmann Wilhelm Scharenberg und Hauptbrandmeister Horst Winter

Text:  Kreispressewart Friedrich-Wilhelm Thies

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Dienstag, 01.08.2006
Fotos:
 

Foto 1: Mannschaft mit Absturzsicherung

Foto 2: Übungsvorbereitungen

Foto 3: Erklettern des Kranes

Foto 4: Rettung vom Kran

Foto 5: Blick von oben

Foto 6: Rettung mit Marinetrage



Fotos 1 - 6:
© by Kreispressewart Friedrich-Wilhelm Thies (alle Rechte vorbehalten)


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