Ein Brand beim Kötner August Krüger (1897) war der Auslöser, eine Feuerwehr in Rohrsen zu gründen, denn in der Stadt Hameln und in einigen anderen Orten gab es bereits eine solche freiwillige Einrichtung und diese Männer waren besser ausgerüstet und ausgebildet, als die bis dahin verpflichteten Bürger unter der Aufsicht der so genannten Feuergeschworenen, die es bereits seit 1828 gab.
Am 10.Mai 1898 trafen sich 18 Gründungsmitglieder und stellten 21 Statuten auf. Die Statuten gaben Aufschluss über die Rechte und Pflichten der Feuerwehrmänner. Es waren der Ein- und Austritt freiwillig, die Teilnahme an den Dienstabenden jedoch für jedermann Pflicht. Das Fehlen wurde zum Teil bestraft. Die Statuten wurden vom Landrat genehmigt und Friedrich Raapke zum 1. Hauptmann gewählt.
Bereits am 25. Juni 1898 hatte die Feuerwehr 30 Mitglieder und der Gemeinderat beschloss den Bau eines Spritzenhauses sowie die Anschaffung einer neuen Spritze.
Während des 1. Weltkrieges ruhte der Feuerwehrdienst und die nicht Einberufenen kümmerten sich um die Gerätschaften.
Am 01. Februar 1923 wurde die Gemeinde Rohrsen in die Stadt Hameln eingemeindet. Im Eingemeindungsvertrag wurde die Selbstständigkeit der Feuerwehr Rohrsen garantiert, man musste aber an Übungen der Feuerwehr Hameln teilnehmen.
Am 15. Dezember 1933 trat ein Reichsgesetz in Kraft, welches das Feuerlöschwesen neu regelte. Im Februar 1934 wurde während der Generalversammlung die Feuerwehr Rohrsen aufgelöst und der Feuerwehr Hameln zugeordnet. Es entstand aus der Feuerwehr Rohrsen der 2. Halbzug der Freiwilligen Feuerwehr Hameln.
Ab 1937 stand der Halbzug unter der Führung von Wilhelm Beißner jun.. 1938 wurde dem Halbzug eine Tragkraftspritze übergeben. Und die bis dahin verwendete Handdruckspritze außer Dienst gestellt. Während des 2. Weltkrieges 1939-45 gehörte die Feuerwehr zur „Technischen Polizeihilfstruppe“ .
Am 06. Oktober 1945 brachte der damalige Kreisbrandmeister Kaiser dem Wilhelm Beißner seine Uniform als Führer des 2. Halbzuges zurück, die er als Soldat abgeben musste. Er forderte Beißner auf, die Uniform anzuziehen und den Halbzug zu alarmieren. Falls er diesen Auftrag nicht ausführe, müsse der Halbzug auf Anordnung der Militärregierung aufgelöst werden.
Mit dem Fahrrad und dem Feuerwehrhorn fuhr er durch den Ort. So alarmierte Beißner den Halbzug und seinem Ruf folgten 8 Kameraden.
Die Feuerwehr in Rohrsen blieb bestehen.
1949 trat das neue Feuerschutzgesetz des Landes Niedersachsen in Kraft. Dies war die Grundlage zur Neugliederung der Feuerwehr Hameln und es wurde aus den zwei Halbzügen ein Vollzug - der IV. Zug mit Standort Rohrsen.
Im Sommer 1950 wurde das damalige Gerätehaus in Eigenleistung erweitert, um Platz für einen TS-Anhänger und für ein LF 15 zu haben, die in diesem Jahr angeschafft wurden.
Der Rat der Stadt Hameln beschloss 1956 den Neubau eines Feuerwehrgerätehauses in Rohrsen, das heutig immer noch genutzte Feuerwehrhaus. In diesem Jahr wurde ein Kleinlöschfahrzeug (VW Bulli mit 1000ccm /30 PS und TSA) als neues Fahrzeug übergeben.
1957 wurde das heutige Feuerwehrhaus seiner Bestimmung übergeben. Zugführer Beißner gab bekannt, dass man in dem neuen Gerätehaus eine Kantine einrichten werde, in der nach dem Dienst noch Getränke und Bockwürste ausgegeben werden können. In dem Jahr erhält der IV. Zug auch ein zweites Kleinlöschfahrzeug.
Im Oktober 1964 wurde der IV. Zug mit einem neuen LF 8 der Marke Magirus-Faun (3,5 to; 64 PS und Vorbaupumpe) ausgestattet.
1974 wird Zugführer Wilhelm Beißner nach 37 Jahren in die Altersabteilung verabschiedet. Klaus Helms wird sein Nachfolger.
Am Himmelfahrtstag 1978 findet der erste Kontakt mit der Feuerwehr Norderney in Rohrsen statt. Bis heute bestehen enge Kontakte und es finden gegenseitige Besuche statt.
Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Feuerwehr Rohrsen/Nien-burg wurde am 02.09.1984, also vor nunmehr 20 Jahren, das erste Treffen der Rohrser Feuerwehren organisiert. Noch heute finden regelmäßige Treffen zu Wettkämpfen, Besichtigungen und Feiern unter großer Beteiligung statt.
1985 erhielt der IV. Zug ein neues LF 8 als Mercedes-Unimog mit 130 PS Allradantrieb und zusätzlicher Beladung. Ebenfalls wurde der alte MTW, der seit 1956 in Rohrsen stationiert war, gegen einen neueren aber gebrauchten MTW eingetauscht.
1997 wurde der auch dieser MTW ausgemustert und wiederum ein Gebrauchter von der Wache in Hameln übernommen. Ebenfalls wurde das TSF (ein Ford Transit) ausgemustert. Dafür wurde vorerst als Ersatz in Rohrsen ein weiteres LF 8 Mercedes-Unimog aus Hameln untergestellt.
Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums wurde 1998 ein Zeltfest sowie Wettkämpfe und Wettbewerbe durchgeführt. In diesem Jahr gelingt der Wettbewerbsgruppe als Bezirksmeister in Stadthagen ein hervorragender Erfolg (siehe Foto). Verbunden damit war die Teilnahme am Landesentscheid 1999 in Northeim.
Im Jahr 2000 trat Klaus Helms nach über 26 Jahren als Zugführer des IV. Zuges zurück. Dirk Machinia übernahm diese Funktion. Der Zug hat zu diesem Zeitpunkt 30 aktive Kameraden.