Freiwillige Feuerwehr Hameln

Helfer in der Not - Tierrettung bei der Hamelner Feuerwehr

Ein aktueller Bericht der "Deister- und Weserzeitung" / Turmfalkenrettung in Klein Berkel
Manchmal kommt jede Hilfe zu spät

Sie fangen entlaufene Rinder und Schweine ein oder von Balkonen fallende Entenküken mit Bettlaken auf, sie kriechen hinter ausgebüxten Schlangen und Echsen her, sie holen Katzen von Bäumen und Hunde aus Kanalrohren, sie ziehen stecken gebliebene Pferde aus Misthaufen, und sie befreien auf Eis festgefrorene Schwäne – die Tierretter vom Dienst arbeiten bei der Hamelner Feuerwehr.

Ausgestattet mit Keschern, Fangschlingen, Leinen und Transportbehältern helfen sie Tieren in Not.

Zu jeder Tages- und Nachtzeit.

Im vergangenen Jahr rückte die Wachbereitschaft zu 54 Tierrettungen aus. In Hameln sind solche Einsätze kostenlos. Manchmal kommt allerdings jede Hilfe zu spät.

Der jüngste Fall führte Hauptbrandmeister Horst Winter und Oberbrandmeister Bernhard Mandla zur Adolf-Redeker-Straße nach Klein Berkel. Auf der Fußmatte vor dem Gartenhaus des Ehepaares Bitter saß ein Greifvogel. „Er konnte nicht fliegen, sah aus, als wenn ihm etwas fehlen würde“, sagt Karl Bitter.
Der 76-Jährige und seine Ehefrau Ingrid (77) wollten nicht, dass der hilflose Turmfalke leidet oder von einer Katze angefallen wird.
Deshalb baten sie die Feuerwehr um Hilfe.

„Viele Vögel sind Trauma-Opfer“

Mit einem Tanklöschfahrzeug waren die Männer alsbald zur Stelle. Winter gelang es, den verängstigten Vogel mit einem Kescher zu fangen. Mandla hob den Falken auf, suchte vergeblich nach äußeren Verletzungen, setzte ihn dann in eine Kiste.
In der Wache wurde der gefiederte Patient Hagen Bolze übergeben. Mit dem Auto fuhr der Brandmeister in das mehr als 50 Kilometer entfernte Sachsenhagen (Landkreis Schaumburg). In der dortigen Artenschutz- und Wildtierstation sollte der Jäger der Lüfte behandelt werden.

„Als er bei uns ankam, lag er schon auf der Seite“, sagte gestern der Leiter der Station, Dr. Florian Brandes. Ein Zeichen dafür, dass es dem Raubvogel sehr schlecht ging. Eine Tierärztin versuchte ihm zu helfen. Niemand weiß, was mit dem Greifvogel geschehen ist. Nach Angaben von Dr. Brandes werden viele tierische Trauma-Opfer nach Sachsenhagen gebracht. Die einen sind gegen Scheiben geflogen, die anderen mit Autos kollidiert. Gut möglich, dass auch der Falke aus Klein Berkel im Straßenverkehr verletzt wurde und innere Blutungen hatte. Der Turmfalke hat die Nacht nicht überlebt

© Dewezet-Artikel (von Ulrich Behmann)  vom 15.09.2009



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Mittwoch, 16.09.2009


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