Am Dienstag, den 16. März 2004 kam es bei einem Hamelner Waggonbaubetrieb in der Kuhbrückenstrasse zu einem Gefahrgutunfall mit dem Stoff
Methyltrichlorsilan. Dieser Stoff ist stark ätzend und brennbar. Bei
Kontakt mit Feuchtigkeit und Wasser bildet der Stoff Salzsäure und reagiert sehr
heftig.
Bei Reinigungsarbeiten an einem Kesselwagen wurden Stoffreste in ein
200-Liter-Fass umgefüllt, die dann zu Salzsäuredämpfen reagierten.
Daraufhin wurde um 22:40 Uhr durch die Arbeiter der Firma die Feuerwehr
alarmiert.
Zunächst wurde das Gebiet grossräumig abgesperrt; als dann klar war,
um welchen Stoff es sich handelte, wurde der Absperr-Radius durch die
Einsatzkräfte auf 100 Metern reduziert. Aus der unmittelbaren Umgebung
des Fasses wurde ein weiterer Kesselwagen mit einer Seilwinde entfernt, um
in die Nähe des Fasses zu gelangen. In diesem Wagen befanden sich
ebenfalls Rückstände des Gefahrstoffes, daher wurde er luftdicht verschlossen. Mit
einem Greifer der Feuerwehr wurde das havarierte Fass in ein luftdichtes
Überfass umgesetzt, um weitere Emissionen zu verhindern. Das Fass
wird morgen durch die Firma fachgerecht entsorgt.
Währenddessen wurde mit Hilfe eines Hydroschildes und C-Rohren die
ätzenden Dämpfe niedergeschlagen. Die Messtrupps der Feuerwehr haben
mehrere Messungen in der Nähe der Einsatzstelle sowie im weiteren Bereich
durchgeführt. Sämtliche Ergebnisse lagen unterhalb der Nachweisgrenze.
Daher bestand keine Gefahr für die Bevölkerung; von Warnmassnahmen konnte
abgesehen werden. Dies wurde mit den vor Ort anwesenden Vertretern
des Gesundheitsamtes, des Leitenden Notarztes und der unteren
Wasserbehörde abgestimmt.
Im Einsatz waren 1/20 PK Hameln und umliegenden Dienststellen, TEGU
1/1, sowie die Feuerwehr mit 1/82 = 1/105 Einsatzkräfte.
Es wurden ab 01:15 Uhr sukzessive Teilkräfte entlassen.