Einsatzort: Waggonbaufirma, Kuhbrückenstrasse
Einsatzart: Brandeinsatz
Bericht: Zum zweiten Mal innerhalb der letzten 14 Tage wurde ein Großaufgebot der Feuerwehr Hameln zu einem Einsatz in die Kuhbrückenstrasse gerufen.
Nachdem sich bei der dort ansässigen Waggonbau- und Reinigungsfirma am 05.12. in einer Reinigungshalle ein Gefahrgutunfall ereignet hatte, so brannte diesmal in dieser Halle die gesamte Abluftanlage.
Mitarbeiter des Unternehmens hatten der Feuerwehr um 9.21 Uhr ein "Feuer in einer Maschine" gemeldet.
Eigene Löschversuche waren zu diesem Zeitpunkt zwar eingeleitet worden, jedoch nicht erfolgreich verlaufen.
Da man um die Brisanz dieses Unternehmens sehr wohl wußte, entschied sich die Feuerwehrführung noch auf der Wache, den Wechsellader 2 mit dem AB-Sonderlöschmittel im 1. Abmarsch mitzuführen.
Am Brandort angekommen, ergab die erste Erkundung ein Feuer mit starker Rauchentwicklung in der Abluftanlage der Reinigungshalle.
In der verqualmten Halle befanden sich noch zwei zu reinigende Kesselwaggons mit der UN-Nummer 2922.
Im ersten Zugriff wurden diese Waggons aus der Halle gezogen und ein Löschangriff in Vorbereitung gebracht.
Gleichzeitig erhöhte der Einsatzleiter die Alarmstufe und forderte die "Tagesschleife" der FF Hameln sowie die dienstfreien Schichten der Hauptberuflichen Wachbereitschaft (Freiwache-HWB) zur Unterstützung nach.
Weiterhin wurde der Notarzt Hameln zur Einsatzstelle beordert, um fünf vom Brandrauch betroffene Firmenmitarbeiter behandeln zu lassen.
Alle diese Arbeiter wurden mit Rettungswagen (RTW) der Feuerwehr in das Kreiskrankenhaus an der Weser zur Weiterbehandlung verbracht.
Mehrere Trupps unter schwerem Atemschutz drangen in die völlig verqualmte Halle vor und lokaliserten den Brandherd. Während gleichzeitig Schadstoffmessungen unter PA in der Halle durchgeführt wurden, entfernten andere Trupps Teile der Abluftanlage und bauten insgesamt 12 meterlange Aktivkohlefilter der Anlage aus, die Feuer gefangen hatten.
Diese Filter wurden anschließend nach draußen geschafft, in 200-Liter-Fässern gesammelt und dort endgültig durch Flutung abgelöscht.
Die gesamte Abluftanlage wurde nach Beendigung der Löscharbeiten sorgfältig mit einer Wärmebildkamera überprüft und die Halle anschließend mit einem wasserbetriebenen Lüfter rauchfrei geblasen.
Gleichzeitig wurden die entweichenden Rauchgase mitttels Sprühstrahl niedergeschlagen, um einer eventuellen Umweltbelastung vorzubeugen.
Insgesamt waren 11 Fahrzeuge der Feuerwehr Hameln mit 31 Feuerwehrleuten (SB) bis 12.00 Uhr im Einsatz.
Bei diesem Einsatz wurden 13 Feuerwehrleute unter schwerem Atemschutz eingesetzt.
Im weiteren Verlauf des Einsatzes kamen noch der GW-Atemschutz sowie ein Meßfahrzeug der Kreisfeuerwehr zum Einsatz.
Über die genaue Schadenhöhe sowie die Brandursache können noch keine Angaben gemacht werden. Die Polizei sowie das Gewerbeaufsichtsamt Hildesheim haben ihre Ermittlungen in diesem Schadenfall aufgenommen.
Eingesetzte Fahrzeuge:
- H-TLF 16/25
- KdoW-BvD
- RTW 1
- DLK 23-12
- RW 2
- WLF 2 mit AB-Sonderlöschmittel
- PKW Stadtbrandmeister
- TLF 16/25
- LF 16-Pulver
- WLF 1 mit AB-Atemschutz/Strahlenschutz
- GW-Logistik
- GW-AS (Kreisfeuerwehr)
- Meßwagen (Kreisfeuerwehr)
- Notarzt-Einsatz-Fahrzeug (NEF Hameln)
- Polizei mit mehreren Fahrzeugen
Einsatzleiter: Brandoberamtsrat Andreas Zerbe