Einsatzort: Pferdemarkt
Einsatzart: Sturz aus großer Höhe
Bericht: In Freitodabsicht stürzte sich eine 28jährige Einwohnerin aus Hildesheim aus dem obersten, begehbaren Teil des Turmes der "Marktkirche St. Nicolai". Die Frau hatte einen unbeobachteten Moment nach Beendigung einer organisierten Turmführung genutzt, um eines der Turmfenster zu öffnen und hinauszuklettern.
Sie stürzte danach aus etwa 55 Metern genau zwischen zwei Stände des Hamelner Weihnachtsmarktes. Gottlob wurden keine unbeteiligten Marktbesucher von dem menschlichen Körper getroffen, denn auf dem Weihnachtsmarkt herrschte zu diesem Zeitpunkt Hochbetrieb.
Hintergrund dieses Freitodes ist vermutlich der im Januar 2006 drohende Schwurgerichtsprozess wegen "Totschlags", der die 28-Jährige erwartete.
Sie erstickte im August diesen Jahres ihre drei Monate alte Tochter in einem Krankenhaus mit einer Plastiktüte, die sie dem Kind über den Kopf gezogen hatte.
Eventuell war sie zum Tatzeitpunkt nur vermindert schuldfähig, denn bereits einen Monat nach der Geburt ihres Kindes befand sie sich in psychatrischer Behandlung.
Mehrere aufgeregte Anrufer hatten ab 14.16 Uhr die Nachrichtenzentrale der Feuerwehr via Handy alarmiert. Der erste Anrufer hatte jedoch in begreiflicher Hektik die "Münsterkirche St. Bonifatii" als Einsatzort angegeben, so daß die anrückenden Rettungskräfte kurzfristig umdisponiert werden mußten.
Die Feuerwehr-Rettungsassistenten behandelten die junge Frau zwar noch bis zum Eintreffen des Notarztes, allerdings konnte ihr niemand mehr helfen.
Dem Notarzt bleib nur noch die traurige Pflicht, den Tod offiziell festzustellen.
Die Polizei war mit mehreren Fahrzeugen und Beamten vor Ort und ermittelte zunächst in alle Richtungen, denn weder ein Freitod, ein Unfall oder ein Tötungsdelikt konnten anfangs ausgeschlossen werden.
Eingesetzte Fahrzeuge:
- RTW 1
- NEF
- Polizeifahrzeuge