Einsatzort: Kreiskrankenhaus an der Weser, St.Maur-Platz
Einsatzart: Gefahrgut - Einsatzübung
Hintergrund
Das Team Gefahrgut der Freiwilligen Feuerwehr Hameln wurde 2002 aus Mitgliedern der vier Züge der Ortsfeuerwehr Hameln zusammengestellt. Die Schwerpunktaufgaben sind Gefahrguteinsätze im ABC-Bereich (Atomare, Biologische, Chemische Gefahren).
Bericht:
Ziel der Gefahrgutübung am Kreiskrankenhaus war die Erweiterung der Gefahrstoffkenntnisse, die Fokussierung auf Gefahren von biologischen, organischen und zytostatischen Abfällen, die richtigen Selbstschutzvorkehrungen und die bestehenden gesundheitlichen Risiken für Mitarbeiter und Einsatzkräfte.
Zur ÜBUNGS-Lage:
Bei Aufräumarbeiten in einem Mehrzwecklager des Kreiskrankenhauses Hameln, werden zwei Mitarbeiter des technischen Betriebsdienstes durch das Umfallen mehrerer ungesicherter Gegenstände schwer verletzt und bewusstlos vorgefunden.
Die benannten Räumlichkeiten dienen auch der Lagerung von biologischen, organischen, sowie zytostatischen Abfällen.
Durch das Umstürzen mehrerer gelagerter Gegenstände werden nicht nur die beiden Mitarbeiter verletzt, sondern auch zwei Behältnisse beschädigt, die zum einen zytostatische Abfälle, und zum anderen Abfälle aus Operationen beinhalten. Beide Behältnisse liegen im unmittelbaren Umfeld der beiden verletzten Personen und sind beschädigt. Aus beiden Behältnissen treten die entsprechenden Inhalte aus. Eine Mitarbeiterin der Abteilung Technik meldet den Unfall der zuständigen Feuerwehrleitstelle (NZ/RLS) über den Notruf 112. Sie informiert den Disponenten über einen Arbeitsunfall im Wirtschaftshof des Kreiskrankenhauses „An der Weser“, an dem Gefahrgut beteiligt ist. Danach bricht die Verbindung ab. Da die Hauptberufliche Wachbereitschaft (HWB) in Hastenbeck bei einem anderen Einsatz zwingend gebunden ist, alarmiert der Disponent der Leitstelle daraufhin unverzüglich das Team "Gefahrgut" der Freiwilligen Feuerwehr Hameln, sowie die entsprechenden Führungskräfte nach Alarm- und Ausrückordnung (AAO)
Aufgabenbewältigung:
1. Menschenrettung
Die zwei Mitarbeiter des Kreiskrankenhauses befinden sich schwer verletzt unter den um- bzw. eingestürzten Gegenständen in einer Lage, aus der sie sich selbst nicht befreien können. Das austretende Gefahrgut läuft auf die verletzten Personen zu. Die beiden Personen sind schnellstmöglich aus dem Gefahrenbereich zu entfernen und dem Rettungsdienst zu übergeben.
2. Sicherung des Gefahrgutes
Nach Erkundung der Einsatzstelle muss der richtige Umgang mit den austretenden Gefahrgütern eingeleitet werden. Hierzu sind weitere Informationen einzuholen. Die alarmierte Fachkraft des Kreiskrankenhauses steht als kompetenter Ansprechpartner im Zusammenhang mit den Gefahrstoffen an der Einsatzstelle zur Verfügung.
Es ist darauf zu achten, dass die für den Selbstschutz der Einsatzkräfte erforderlichen Massnahmen eruiert und getroffen werden. Insbesondere wird hier auf die Möglichkeit einer Infektion, sowie das Risiko im Umgang mit zytostatischen Abfällen hingewiesen.
Eingesetzte Fahrzeuge:
- LF 16
- WLF 2 mit AB-Atemschutz/Strahlenschutz
- GW-Logistik
Für diese Aufgaben wurde von Übungsleiter Stefan Bode ein Zeitfenster von ca. 1,5 Stunden angesetzt.