Freiwillige Feuerwehr Hameln

Feuerwehr Hameln unterstützt Modellprojekt: "Kampf gegen den plötzlichen Herztod !"

Projekt mit Laien-Notfall-Defibrillatoren startet in Hameln: Eugen-Reintjes-Stiftung stellt 100.000 Euro bereit !
Hintergrund dieses Modellprojektes

Etwa 160.000 Menschen sterben in der Bundesrepublik jährlich an einem plötzlichen Herztod. Die einzig effektive Soforthilfe: die Elektroschocktherapie durch den Brustkorb. Durch das Aufkleben großflächiger Elektroden kann über einen Stromstoß das bei vielen Infarktpatienten typische Kammerflimmern unterbrochen und dem Herz die Gelegenheit gegeben werden, seinen eigenen Rhythmus wieder aufzunehmen. Aus Untersuchungen ist bekannt, daß die Überlebensrate eines Menschen, der Kammerflimmern erleidet, sehr eng mit der Zeit bis zum Abgeben eines Elektroschocks zusammenhängt. So überleben 80 % der Patienten, die innerhalb der ersten beiden Minuten nach dem Auftreten von Kammerflimmern einen Elektroschock erhalten. Mit Hilfe von Defibrillationsgeräten, die Rhythmusstörungen sicher erkennen und analysieren, ist es möglich, daß die Elektroschocktherapie durch paramedizinische Helfer oder trainierte Laien durchgeführt wird.


Presseinformation

Hameln (wa). Das Kreiskrankenhaus Hameln startet ein flächendeckendes Programm gegen den plötzlichen Herztod. Über das gesamte Stadtgebiet verteilt sollen sogenannte Defibrillatoren bereitgehalten werden. Das sind Geräte, die mit Elektroschocktherapie die Überlebensrate der Patienten deutlich erhöhen. Möglich wird das Modellprojekt durch eine Spende: Die Eugen-Reintjes-Stiftung stellt Mittel in Höhe von 100.000 Euro bereit.

"Der Kampf gegen den plötzlichen Herztod ist `nur` ein freiwilliges Projekt", sagt der Verwaltungsdirektor des Kreiskrankenhauses, Klaus-Helmut Jelinek. Dem Krankenhaus stehe dafür kein Geld zur Verfügung. Um so größer ist die Freude, daß die Eugen-Reintjes-Stiftung diese wichtige Aufgabe unterstützt. Jelinek: "Hameln wird dadurch zumindest im norddeutschen Raum zum Vorreiter."

Und auch Stiftungsvorstand Klaus Arnecke äußert sich zufrieden: Hier könne die Eugen-Reintjes-Stiftung in "eine absolut sinnvolle Sache" investieren, die der Bevölkerung Hamelns zugute komme. Gerade beim Kampf gegen den Herztod komme es auf jedes Sekunde an - daher sei es wichtig, überall dort, wo sich viele Menschen aufhalten, Defibrillatoren zu stationieren.

Insgesamt will das Kreiskrankenhaus in Hameln ca. 30 dieser Geräte vorhalten. In Behörden, Banken, Einkaufszentren, öffentlichen Einrichtungen, Veranstaltungszentren und großen Wohnkomplexen - fast überall in der Stadt sollen für den Notfall Defibrillatoren bereitstehen.

Doch mit dem Bereitstehen allein ist es nicht getan. Mindestens ebenso wichtig: die Schulung von Laien, die eigenverantwortlich Hilfe leisten sollen. "Damit steht und fällt der Erfolg des Projekts", sagt Dr. Hubert Topp, Kardiologe am Kreiskrankenhaus. Gemeinsam mit dem DRK und weiteren Partnern (darunter die Feuerwehr Hameln sowie Herzinfarktsportgruppen) sollen Kurse für Laien zum Reanimationstraining angeboten werden.

Daneben will das Krankenhaus nach Topps Angaben ein individuelles Trainingsprogramm für Angehörige von Patienten anbieten, die ein erhöhtes Risiko für den plötzlichen Herztod aufweisen.

Defibrillatoren und der Einsatz von Laien - nach diesem Konzept konnten weltweit bereits große Erfolge erzielt werden. Hubert Topp verweist auf u.a. auf den Flughafen in Chicago. Innerhalb von zwei Jahren konnte hier 11 von 18 Patienten das Leben gerettet werden. Eine Untersuchung in 24 nordamerikanischen Regionen zeigt, daß trainierte Laien bei Anwendung von Defibrillatoren die Überlebensrate bei plötzlichem Herztod fast verdoppeln können.

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Mittwoch, 06.04.2005


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