Pressebericht der "Deister- und Weserzeitung" om 16.10.2006 zu dieser Großübung:
Wenn Methanol leck schlägt ...
"Chemieunfall" als Feuerwehrübung
Hameln (tis). Die Zusammenarbeit bei einem Unfall mit gefährlichen Stoffen übte am Samstagnachmittag das Team "Gefahrgut" der Feuerwehr Hameln zusammen mit dem Umweltzug und dem ABC-Zug der Kreisfeuerwehr. Angenommen wurde ein Gefahrgutunfall auf dem Gelände der Firma Purrmann Logistik in Hameln.
Bei Rangierarbeiten auf dem Speditionshof an der Marienthaler Straße sollten auf einem Lkw mehrere Behälter mit gefährlichen Stoffen umgestürzt und ein 800-Liter-Fass mit Methanol leck geschlagen sein, so hatte es Stefan Bode, stellvertretender Leiter des Hamelner Gefahrgutteams, den übenden Einheiten vorgegeben. Erste Aufgabe für die zunächst eintreffenden Hamelner Kräfte: Zwei Arbeiter aus dem Gefahrenbereich retten, einen Überblick über das Ausmaß des Schadens verschaffen, verhindern das giftige Flüssigkeiten in die Kanalisation gelangen und einen Löschangriff vorbereiten.
Nachdem die Unterstützung durch den Umweltzug von der Feuerwehrtechnischen Zentrale Kirchohsen und vom ABC-Zug vom Katastrophenschutz-Zentrum Marienau eingetroffen war, konnten die insgesamt 55 Brandschützer an die weitere Abarbeitung der Schadenslage gehen. Dabei arbeiteten alle Kräfte an der Unglücksstelle nur unter Chemikalien-Schutzanzügen, die verhindern, dass die Personen mit der giftigen Substanz in Berührung kommen oder sie einatmen. Methanol schädigt nämlich das Zentralnervensystem, aber auch Nieren, Herz, Leber und andere Organe.
Die Einsatzzeit mit einem solchen Schutzanzug ist begrenzt auf maximal 25 Minuten. Bevor die Kräfte das Einsatzgebiet wieder verlassen, müssen sie äußerlich gereinigt, also dekontaminiert werden. Nachdem die verschiedenen Behälter abgeladen und gesichert, das Leck in dem Fass abgedichtet und das restliche Methanol umgepumpt war, wurde nach rund zweieinhalb Stunden eine zufrieden stellende Bilanz des Übungsablaufes gezogen.
© Dewezet, 16.10.2006