Folgender Bericht informierte heute die heimischen Leser über die Baumaßnahmen unserer neuen Feuer- und Rettungswache an der Ruthenstrasse in Hameln:
Hameln (tis). Es tut sich was auf dem Gelände der neuen Feuer- und Rettungswache an der Ruthenstraße in Hameln: Baumaschinen sind angerückt, Kräne stehen bereit, und soweit es das Wetter zulässt, wird kräftig in die Hände gespuckt. Denn die Baufirmen unter der Leitung des Architekten-Teams Nasarek haben ein Ziel: Bis zum Frühjahr 2007 soll alles fertig sein.
Für 6,15 Millionen Euro entsteht auf dem ehemaligen Südmersen-Gelände eine moderene und zweckmäßige Feuer- und Rettungswache. Erste Umrisse sind anhand des Winkelschlags auf der Baustelle bereits zu erkennen.
Das Gelände wurde zudem für den Bau vorbereitet, ein alter Unterstand für Gebrauchtfahrzeuge abgerissen und auch der ehemalige Bahndamm in der Breite zur Hälfte abgetragen. Auch zwei Kräne sind bereits errichtet und warten auf Arbeit. Sobald es die Witterung zulässt, werden erste Fundament- und Betonarbeiten erfolgen. Insgesamt wird auf einer Grundfläche von zusammen 1.650 Quadratmetern 25.000 Kubikmeter umbauter Raum mit 32 Fahrzeughallen, Unterrichts-, Aufenthalts- und Büroräumen sowie Werkstätten entstehen.
Erstellt wird ein Hauptgebäude mit gegenüberliegender Fahrzeughalle als "U-förmiger Gebäudekomplex" mit der Öffnung zum Stadtwerkegelände. Die Hauptzufahrt erfolgt von der Ruthenstraße durch eine Toreinfahrt. Im L-förmigen, dreigeschossigen Hauptgebäude zur rechten Seite (Bahndamm) befinden sich im Erdgeschoss die Fahrzeughallen, im hinteren Bereich die Rettungswache mit vier Stellplätzen für die Rettungswagen und drei für den Löschzug und Rüstwagen, die hauptsächlich von der Hauptberuflichen Wachbereitschaft genutzt wird.
Abgetrennt durch ein Treppenhaus, schließen sich zur Ruthenstraße acht weitere Stellplätze für die Einsatzfahrzeuge der Ortsfeuerwehr an.
"Im Hauptgebäude werden wir alle Großfahrzeuge unterbringen und brauchen so nur eine für diese Fahrzeuge vorgeschriebene Abgas-Absauganlage einzubauen, was Kosten spart", erklärt Brandoberamtsrat Andreas Zerbe. Parallel zur Ruthenstraße sind weitere drei Stellplätze vorgesehen, die vor allem als Lagerraum für Pumpen, Material, aber auch für Fahrzeuge genutzt werden sollen. Ebenfalls im Erdgeschoss untergebracht sind die Umkleideräume für die hauptberuflichen und freiwilligen Brandschützer.
In einem Zwischengeschoss befinden sich Technikräume und die Kleiderkammer der Feuerwehr Hameln. Abteilungsleiter Zerbe: "Außerdem werden wir hier in Eigenleistung eine Atemschutzübungsstrecke einbauen, wobei wir viel aus der alten Wache übernehmen können." Im ersten Obergeschoss befinden sich im hinteren Bereich die Aufenthalts-, Ruhe- und Sozialräume der hauptberuflichen Kräfte. Weiter sind auf diesem Stockwerk Unterrichtsräume für die Rettungsassistentenschule und die Feuerwehr angesiedelt. Auch eine Küche zur Verpflegung der Einsatzkräfte bei Großeinsätzen ist vorgesehen.
Schließlich hat das Hauptgebäude noch ein zweites Obergeschoß. Bislang sind hier nur die Büroräume der Stadtverwaltung für den Bereich Feuerwehr und Rettungsdienst eingeplant.
Hier könnte sich aber problemlos eine neue Leitstelle, ob als Regionsleitstelle mit der Stadt Hameln und den Landkreisen Hameln-Pyrmont, Holzminden, Schaumburg und Nienburg oder sogar als "bunte Leitstelle" mit der Polizei anschließen. Da es hierzu aber noch keinerlei Entscheidungen gibt, wird dieser Bereich vorerst nicht erstellt.
Im eingeschossigen Nebengebäude der Feuer- und Rettungswache gegenüber dem Hauptgebäude sind 14 weitere Stellplätze vorgesehen. Hier finden die Absetz-Container, kleinere Fahrzeuge wie Kommandowagen und Mannschaftstransporter, das Mehrzweckboot oder die Feldküche ihre Unterkunft. Außerdem entstehen in diesem Gebäude eine Atemschutzwerkstatt und weitere Lagerräume.
Direkt angrenzend an die neue Wache werden die Stadtwerke auf ihrem Gelände eine neue Kfz-Werkstatt bauen, die von der Feuerwehr mitbenutzt wird. Außerdem werden in diesem Gebäude Räume für eine Funk- und Messwerksatt und Tischlerei eingerichtet, die die Feuerwehr anmietet und betreibt. Im Alarmfall werden die Einsatzfahrzeuge auch über die Hafenstraße ausrücken, wo eine neue Ausfahrt mit einer Ampelanlage gebaut wird.
© Dewezet, 08.02.2006