Freiwillige Feuerwehr Hameln

Team Hilfeleistung trainiert den Aufbau von Ölsperren im Bereich des Schutzhafens

Die Männer testeten verschiedene Methoden zur Öleindämmung - beide Boote eingesetzt
Datum: 28.08.2007

Das Errichten einer Ölsperre im Falle einer Gewässerverschmutzung, zum Beispiel durch einen Unglücksfall oder eine fahrlässige Umweltsünde, kann die Feuerwehr vor große Probleme stellen.

Die Einrichtung einer solchen Sperre muß schnell, zielgerichtet und mit großem Personaleinsatz vorangetrieben werden.

Was sind nun eigentlich Ölsperren, so wie das Team Hilfeleistung sie am Dienstagabend aufgebaut hat ?

Als Ölsperren bezeichnet man Vorrichtungen, die eine Ausbreitung von Öl in offenen Gewässern unterbinden.

Um die richtige Art der Ölsperre anzuwenden, unterteilt man zunächst die Art der Verschmutzung:
  • Ölschlieren: eine wenige µm starke unterbrochene Ölschicht auf dem Wasser mit sichtbaren Verfärbungen
  • Ölfilm: eine Schicht bis 1 mm Stärke
  • Ölschicht: die Schicht ist über 1 mm stark


Da Öl leichter als Wasser ist und daher auf diesem schwimmt, stoppt man die Ausbreitung des Öls, indem man eine Sperre errichtet, die ebenfalls auf der Wasseroberfläche schwimmt. Nach einer erfolgreichen Eingrenzung des Ölfilmes kann das Öl abgeschöpft oder mit Ölbindemittel gebunden werden.

Bei breiteren Gewässern kann man das mit B-Druckschläuchen erreichen, die man statt mit Wasser mit Luft füllt und auf das Wasser legt und so das Öl am Wegrinnen hindert.

Einbringen der B-Schlauch-Ölsperre mit dem kleinen Rettungsboot der Feuerwehr Hameln

Für die Verwendung auf größeren Flüssen wie der Weser verwendet die Hamelner Feuerwehr eine fertige, modular aufgebaute, mobile Ölsperre. Wenn nicht vom Land aus möglich, wird diese Sperren von Booten oder Bojen an ihrem Platz gehalten. Diese Ölsperre besteht immer aus einem Schwimmkörper, einem mit Kunststoffschaum gefülltem Schlauch und einer tauchenden Wand ("Tauchwand"), die mit Gewichten versehen ist. Die Ausführung der Tauchwand, der Schwimmkörper und auch des Ballastes sind vor allem für das Strömungsverhalten der Ölsperre verantwortlich.

Transport der großen, mobilen Ölsperre mit dem Rettungsboot "Uta"

Je stärker die Strömung eines Flusses ist, desto steiler muss der Einbringwinkel der Sperre sein, vor allem, um ein Kippen und damit ein Untertreiben von Öl möglichst zu verhindern. Diagonales Einbringen erleichtert auch das Abschöpfen des Öles, da es sich im spitzen Winkel zwischen Sperre und Ufer sammelt. An dieser Stelle muss besonders auf den Uferschutz (Planen, "eingeklapptes" Stück Ölsperre) geachtet werden. Bei größeren Ölmengen (über 100 - 200 Liter) ist der Einsatz eines Ölabscheiders sinnvoll, bei Kleinmengen wird in der Regel Ölbindemittel benutzt.

So konnten beide Methoden der Öleindämmung am Dienstagabend mit den Rettungsbooten durchgeführt werden. Vorher ins Wasser eingebrachte Sägespäne simulierten hier im Bereich des Hamelner Schutzhafens das einzudämmende Öl.

Die Teammitglieder übten "ganz nebenbei" noch das Einbringen eines Bootes mit Hilfe des Ladekrans des Wechselladerfahrzeugs und machten sich mit dem neuen Absetzcontainer "Schlauch / Gefahrgut" vertraut, der ebenfalls eingesetzt wurde.

Einbringen des Rettungsbootes in die Weser mit Hilfe des Krans des Wechselladerfahrzeugs

Zum Abschluß des Ölsperren-Trainings wurden die Feuerwehrmänner durch den Hafenverein Hameln e.V. noch zu einem kleinen Imbiß auf das Vereinsschiff "Task" im Schutzhafen eingeladen.
Dort fand dann auch die Abschlußbesprechung statt, die rundherum, so die Teamleitung, positiv ausfiel, weil man wichtige Erkenntnisse und Verbesserungen für den Ernstfall gewinnen konnte.

Fotos (3): Feuerwehr Hameln - alle Rechte vorbehalten



<
48 / 198
>
Dienstag, 28.08.2007


Freiwillige Feuerwehr Hameln        Ruthenstrasse 7      31785 Hameln
gesponsert durch

Freiwillige Feuerwehr Hameln
abmelden