Einsatzort: Kastanienwall
Einsatzart: Verkehrsunfall
Bericht: Ein spektakulärer Unfall ereignete sich in den späten Abendstunden des Freitags auf dem Kastanienwall.
Eine mit mehreren Kindern (14, 14, 15, ?, ?) besetzte Audi A 6 - Limousine befuhr, von der Deisterstrasse kommend, den Kreuzungsbereich "Grüner Reiter" in Höhe des Hamelner Touristen-Informations-Zentrums.
Die Unfallstelle am "Grünen Reiter"
Aufgrund überhöhter Geschwindigkeit und Fahrfehlern kam der 14-jährige Fahrer des schweren Audi (1.550 kg Leergewicht) von der Fahrbahn ab, schleuderte über die Fahrspuren, durchbrach anschließend die massive Mittelleitplanke auf mehreren Metern und kam erst in einem neuwertigen VW-New Beetle sowie einem PKW-Rover des Gegenverkehrs zum Stehen.
Weitere an der Lichtzeichenanlage wartende Fahrzeuge wurden ebenfalls vermutlich durch das Unfallfahrzeug sowie umherfliegende Trümmerteile (Steine der Verkehrsinsel, Leitplanke, Karrosserieteile) beschädigt.
Alle fünf Fahrzeuginsassen des Audi flüchteten sofort nach dem Unfall zu Fuß in Richtung Fußgängerzone.
Sie wurden aber von den beherzten Insassen (33, 27, 19) des Rover verfolgt, so daß die Hamelner Polizei innerhalb weniger Minuten einen der Tatbeteiligten (14) festnehmen konnte.
Dieser 14-Jährige sagte später bei der Polizei aus. Er behauptet, derjenige, der die Audi-Limousine gesteuert habe, sei selbst erst 14 Jahre alt. Und: „Wir sind auf der Deisterallee ein Rennen gefahren. Der andere Wagen ist vorher abgebogen – wir haben die Kurve nicht gekriegt.“
Das Ende eines illegalen Autorennens: Der Audi hat einen Gitterzaun durchbrochen, ist auf der Gegenfahrbahn mit einem VW Beetle zusammengeprallt
Nach Angaben der Polizei besteht der Verdacht, dass der 14-Jährige, der von seinem gleichaltrigen Freund belastet wird, den Autoschlüssel seines Vaters an sich genommen hat. Der Geschäftsmann sagte, er bewahre den Zündschlüssel in der Küche seines Betriebes auf – jeder könne ihn dort entwendet haben. Der in Verdacht geratene Junge bestreitet vehement, gefahren zu sein. „Ich saß nicht einmal im Wagen“, behauptet er.
Die weiteren Untersuchungen und Ermittlungen werden sicher zeigen, wer in diesem Fall die Unwahrheit sagt.
Aufgrund von Zeugenaussagen konnten die Fahnder drei Audi-Insassen (14, 14 und 15 Jahre alt) ermitteln. Von zwei weiteren mutmaßlichen Mitfahrern wissen sie bislang nur die Vornamen.
Ein Rettungswagen (RTW 1) der Hamelner Feuerwehr befand sich gerade mit einer Patientin auf dem Weg ins Krankenhaus, als die Besatzung auf den Unfall zukam, der sich wenige Augenblicke zuvor ereignet hatte.
Während sich ein Rettungsassistent (RA) weiter um die im Fahrzeug befindliche Patientin kümmerte, führte sein Kollege an der Unfallstelle eine Sichtung durch und alarmierte über Funk bei der Nachrichtenzentrale (NZ/RLS) der Feuerwache weitere Rettungsmittel sowie die Polizei nach.
Da sich der 2. RTW der Feuerwehr noch bei einem anderen Notarzteinsatz im Stadtgebiet befand, wurde von der NZ/RLS über die Kreisleitstelle ein Rettungswagen der DRK-Rettungswache Hameln angefordert.
Rettungskräfte und Polizei sind an der Unfallstelle eingetroffen
Verletzte des Unfalls wurden bis zum Eintreffen des Deutschen Roten Kreuzes von dem Feuerwehr-RA versorgt.
Nach Übernahme der Patienten durch die Kollegen des DRK konnte der Feuerwehr-RTW den ursprünglichen Transport zu Ende durchführen.
Der städtische Notdienst führte im Laufe der Nacht noch dringend notwendige Sicherungsmaßnahmen an der schwer beschädigten Mittelleitplanke am Kastanienwall durch.
Die Polizei Hameln, die mit mehreren Fahrzeugen vor Ort gewesen war, gibt den entstandenen Sachschaden mit mindestens 20.000 € an.
Fotos: (3) DWZ/ube (alle Rechte vorbehalten)