Einsatzort: Kreisstrasse 60 zwischen Afferde und Hilligsfeld
Einsatzart: Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person
Bericht: Um 9:58 Uhr forderte die Leitstelle der Polizei die Feuerwehr Hameln über Direktleitung zu einem Verkehrsunfall auf die Kreisstrasse 60 zwischen den Hamelner Ortsteilen Afferde und Hilligsfeld an.
Hier sollte sich ein Fahrzeug überschlagen haben; eine Person sei in dem Unfallfahrzeug eingeklemmt; Näheres sei allerdings noch nicht bekannt.
Daraufhin alarmierte die Nachrichtenzentrale (NZ/RLS) der ständig besetzten Feuerwache mittels Wachalarm die diensthabende Schicht der Hauptberuflichen Wachbereitschaft (HBW) sowie die zuständige Freiwillige Feuerwehr Afferde über digitale Meldeempfänger zu diesem Einsatz.
Die Kräfte der HBW konnten den verletzten Autofahrer aus seiner mißlichen Lage befreien und dem eigenen Rettungsdienst sowie dem Notarzt Hameln übergeben.
Die ehrenamtlichen Kräfte aus Afferde konnten daraufhin den Einsatz abbrechen.
An der Unfallstelle wurde noch der Brandschutz sichergestellt, die Batterie des Unfallfahrzeugs abgeklemmt und weitere notwendige Arbeiten erledigt.
Der verletzte Autofahrer wurde von einem RTW der Feuerwehr einem Krankenhaus zur weiteren medizinischen Versorgung zugeführt.
Angaben über die Unfallursache sowie den entstandenen Sachschaden liegen noch nicht vor. Die Polizei hat ihre Ermittlungen aufgenommen.
Eingesetzte Fahrzeuge:
- H-TLF 16/25
- RW 2
- KdoW-AL
- RTW 1
- RTW 2
- NEF Hameln
- Polizei
Einsatzleiter: HBM Karlheinz Johne
Unten: Pressebericht der "Deister- und Weserzeitung" zu diesem Einsatz:
Opfer im Wrack gefangen - Alarm für die Feuerwehr!
In 2006: Retter befreiten 125 Menschen aus Notlagen
Hameln (ube). Feuerwehrleute aus Hameln und Afferde sind gestern um 9.59 Uhr zu einem Verkehrsunfall auf die Kreisstraße 60 geschickt worden. Ihr Auftrag: ein eingeklemmtes Unfallopfer befreien! Eine technische Hilfeleistung von vielen. Im vergangenen Jahr wurden Feuerwehrleute der Stadt Hameln zu 766 Einsätzen gerufen, bei denen es keinen Brand zu löschen gab. Neun Verkehrsunfälle mit eingeklemmten Personen und 116 weitere Menschenrettungen, die sich meist im Verborgenen abgespielt haben, waren darunter.
Gestern Vormittag waren es ausnahmsweise ein Ersthelfer und zwei Polizisten, die ein Unglücksopfer aus einem Wrack befreiten. Warum der Mann aus Coppenbrügge mit seinem Mercedes von der Straße abkam, war bei Redaktionsschluss noch nicht bekannt. "Wir konnten den Verletzten noch nicht befragen", sagte ein Ermittler. Anhand des Spurenbildes rekonstruierten die Polizisten den Hergang: Der 53-Jährige ist von Afferde in Richtung Hilligsfeld unterwegs. Nebelschwaden hüllen die Landschaft ein. Kurz vor Hilligsfeld passiert es: Der Mercedes kommt nach rechts von der Straße ab. Dem Fahrer gelingt es, die Limousine wieder auf den Asphalt zu lenken, doch er verliert dabei die Kontrolle über das Fahrzeug. Abermals gerät der Wagen auf den rechten Grünstreifen - er fährt in den Graben, überschlägt sich mehrfach, bleibt seitlich auf einem Acker liegen. Der Fahrer hat schwere Verletzungen davongetragen - er ist aber bei Bewusstsein, kommt nicht aus dem Wrack.
Verkehrsfahnder, die in der Nähe im Einsatz sind, erreichen als erste den Unfallort. Gemeinsam mit einem hilfsbereiten Autofahrer öffnen sie das Schiebedach. So kann der Coppenbrügger ins Freie kriechen. Nur Sekunden später treffen Rettungsdienst und Rüstzug der Feuerwehr Hameln ein.
"Lässt man die 2851 Fahrten der beiden Feuerwehr-Rettungswagen unberücksichtigt, dann machen Hilfeleistungen wie Motoröl unschädlich machen, Sturmschäden beseitigen
oder Tierrettungen 75,45 Prozent der Einsätze aus", sagt Norbert Tegtmeyer, Sprecher der Feuerwehr Hameln. "Nur 24,55 Prozent aller Alarme entfallen auf Brände." In Zahlen ausgedrückt bedeutet das: 766-mal rückten Feuerwehrleute zu Hilfeleistungen aus. 116-mal wurden Menschen aus akuten Notlagen befreit. Oft lagen hilf- oder bewusstlose Bürger in ihren Wohnungen hinter verschlossenen Türen. "Meist fuhren die Kameraden mit Blaulicht und Martinshorn zum Einsatzort, um ihren Kollegen vom Rettungsdienst den Weg zum Patienten rasch öffnen zu können", erklärt Norbert Tegtmeyer von der Freiwilligen Feuerwehr Hameln.
© Dewezet, 06.02.2007