Die Ortsfeuerwehr Hameln, in ihrer Stellung als Schwerpunktfeuerwehr in unserer Stadt Hameln, ist stets bestrebt ihren Auftrag zur Hilfe bei Bränden und Unglücksfällen schnellstens und adäquat nachzukommen, ob allein, gemeinsam mit der Hauptberuflichen Wachbereitschaft oder zusammen mit den anderen Ortsfeuerwehren der Stadt und immer wieder auch über die Stadtgrenzen hinaus.
In ihrer Natur ist unsere Ortsfeuerwehr ehrenamtlich organisiert und die Einsatzkräfte fahren die Standorte Ruthenstrasse, Alte Heerstraße und derzeit probeweise den Standort am Reimerdeskamp im Einsatzfall von ihren Arbeitsplätzen, ihren Wohnorten oder ihren Freizeitbeschäftigungen an, um zügig zum Schadensfall ausrücken und helfen zu können. Wir begrüßen die durch den Feuerwehrbedarfsplan vorgeschlagene Maßnahme zur Einrichtung eines weiteren Standortes im Norden der Kernstadt. Wir sind uns der urbanen Struktur unserer Stadt bewusst und sprechen nicht gegen die Anhebung der Funktionsstärke der Hauptberuflichen Wachbereitschaft um zwei zusätzliche Funktionen. Diese Funktionen können im ersten Moment für ein sicheres Arbeiten der ersten Einsatzkräfte, aber auch weiterhin zur bestehenden Entlastung der ehrenamtlichen Einsatzkräfte unserer Ortsfeuerwehr beitragen. Diese beiden Maßnahmen können gemeinsam dazu führen, die im Bedarfsplan genannten Schutzziele in unserem Kernstadtbereich zu erreichen.
In den vergangenen zwei Jahren, in denen die „Leistungsfähigkeit“ im Sinne der Verfügbarkeit der Einsatzkräfte in Frage gestellt wurde, war die Ortsfeuerwehr Hameln immer wieder Kern dieser Thematik. Was bisher nach außen hin unerwähnt geblieben ist, dass auch die Ortsfeuerwehr Hameln Maßnahmen ergriffen hat, um noch zügiger Einsatzkräfte zur Verfügung stehen zu haben. Zum einen wurde die wechselseitige Alarmierung von Zügen durch Einsatzkräfte aus dem jeweils anderen Zug unterstützt. Des Weiteren wurde die bis dahin bestehende „Tagesschleife“ (Einsatzkräfte mit Tagesverfügbarkeit 7-18 Uhr - in dieser waren einige ab der Mittagszeit verfügbare Kräfte bis dahin nicht berücksichtigt) auf sämtliche Einsatzkräfte der Ortsfeuerwehr erweitert und in eine Großschleife umgesetzt. Somit stehen wesentlich mehr mögliche Einsatzkräfte im Falle einer Alarmierung zur Verfügung. Zusätzlich wurde diese Großschleife zwischenzeitlich auch rund um die Uhr verfügbar gesetzt, um bei größeren Schadensereignissen alle Einsatzkräfte der Ortsfeuerwehr Hameln sofort heranziehen zu können. Solche Maßnahmen führen aber auch zu einer höheren Belastung aller Kameradinnen und Kameraden unserer Ortsfeuerwehr, die derzeit tragbar ist, aber nicht weiter steigen sollte.
Gleichzeitig sind wir nach den Coronajahren durch außenwirksame Auftritte bei besonderen Aktionen oder Messen, wie den Rauchmeldertagen dabei, wieder in die Öffentlichkeit zu rücken und aktive Mitgliederwerbung zu betreiben, um neben der Nachwuchsgewinnung über die Kinder- und Jugendfeuerwehr eine gesunde Einsatzabteilung zu erhalten. Die Kameradinnen und Kameraden sind stets bereit andere Organisationen, Vereine oder Institutionen bei ihren Aktionen oder Vorhaben zu unterstützen. Das sind häufig Tätigkeiten, die über ihre eigentlichen Pflichten hinaus gehen.
Was den Kameradinnen und Kameraden derzeit zu schaffen macht ist, dass immer wieder auf den einzelnen Unzulänglichkeiten der Vergangenheit herumgeritten wird. Es gab in der vergangenen Zeit schreckliche und nach wie vor belastende Einsätze. Das derzeitige öffentliche wieder hervorrufen ist für den einzelnen und auch für die Gesamtheit nicht förderlich. Auch ist es schwerlich nachvollziehbar, wenn ihnen bisher unbekannte Argumente in Diskussionen eingebracht werden, in denen es sich um die Einsatzkräfte unserer Ortsfeuerwehr dreht. Hier wäre ein vorheriger Austausch mit unserer Ortsfeuerwehr in unseren Augen zielführend.
Die Kameradinnen und Kameraden unserer Ortsfeuerwehr sind motiviert, versehen ihren Übungsdienst wöchentlich, um für den Ernstfall gerüstet zu sein, sind zur Stelle, wenn man sie braucht, sie führen eine gute und breite Jugend- und Nachwuchsarbeit durch. Vielleicht ist es an der Zeit auch mal dieses wieder in den Vordergrund stellen, es wäre nur fair für eine der ältesten Feuerwehren im Lande und für ihre Kameradinnen und Kameraden. Denn was man nicht vergessen darf: die Kameradinnen und Kameraden versehen ihren Dienst am nächsten ehrenamtlich, aus freien Stücken heraus und auch mit dem Rückhalt ihrer Familien. Die derzeitigen Einsatzkräfte genauso, wie die in den 160 Jahren zuvor.
Man benötigt für eine zukunftsweisende Entscheidung sicherlich eine angemessene Argumentations- oder Diskussionsgrundlage. Das ist verständlich, aber dazu hat man einen Feuerwehrbedarfsplan in Auftrag gegeben und dieser sollte die Diskussionsgrundlage sein und nicht die Feuerwehr oder die einzelnen Einheiten als solche. Denn das Ziel aller ist ja vermutlich klar, der Schutz der Bürger unserer Stadt Hameln.
Für die Kameradinnen und Kameraden der Ortsfeuerwehr Hameln,
der Ortsbrandmeister